An-124 müssen zum Triebwerk-Check - An-225 auch

Nach Unfall in Nowosibirsk
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An-124 und An-225 müssen zum Triebwerk-Check

© Patrick Zwerger 29 Bilder

Im November 2020 legte eine Antonow An-124 von Volga-Dnepr nach Triebwerkschaden mit Trümmeraustritt in Sibirien eine Bruchlandung hin. Das hat nun Konsequenzen: Alle zivilen An-124 müssen zur Inspektion, die An-225 ebenfalls. Die ist zur Zeit aber eh außer Gefecht.

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Die ukrainische Luftfahrtbehörde hat lange gewartet – nun aber reagierte sie, und zwar mit einer Lufttüchtigkeitsanweisung. Diese ging bereits am 16. März an sämtliche zivilen Betreiber der Antonow-Großfrachter An-124 und An-225. Die bisherige Untersuchung des Volga-Dnepr-Unfalls vom 13. November 2020 in Nowosibirsk, bei dem eine An-124 kurz nach dem Start einen "uncontained engine failure" erlitt und bei der anschließenden Notlandung auf dem Flughafen Tomaltschowo schwer beschädigt wurde, hätten als Fehlerursache einen Bruch der Bläsernabe im Triebwerk Nummer zwei (links innen) ergeben. Deshalb beordert die Luftaufsicht nun alle weltweit im zivilen Betrieb eingesetzten An-124 zum Motoren-Check.

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Bruchlandung nach Triebwerkschaden: Der spektakuläre Unfall der An-124 RA-82042 hätte leicht in einer Katastrophe enden können. Die Piloten verhinderten Schlimmeres.

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Sicht- und Wirbelstrom-Prüfung

Die Betreiber der Großfrachter, Volga-Dnepr Airlines, Antonov Airlines und Maximus Air Cargo aus Abu Dhabi, müssen innerhalb der kommenden sechs Monate oder 250 Flugstunden die Bläsernaben der Iwtschenko-Progress D-18T-Turbofans ihrer Flugzeuge überprüfen lassen. Konkret geht es dabei um einmalige Sicht- und Wirbelstrom-Inspektionen des betreffenden Bauteils, an dem die Bläserschaufeln des Triebwerks befestigt sind. Werden bei diesen Kontrollen Schäden festgestellt, muss die betreffende Bläserscheibe umgehend ersetzt werden. Die Anweisung schreibt ferner fest, dass die Ergebnisse der Inspektionen auch dem Triebwerkshersteller zugehen müssen – in diesem Fall Motor Sitsch in Saporischschja (Ukraine).

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Auch die sechsstrahlige An-225 "Mrija" fliegt mit D-18T-Triebwerken. Zwei davon arbeiten derzeit jedoch unter den Flügeln zweier An-124.

An-225 zur Zeit nicht einsatzfähig

Neben den insgesamt 20 zivilen An-124 der drei genannten Betreiber betrifft die Lufttüchtigkeitsanweisung auch das größte Frachtflugzeug der Welt, die sechsstrahlige Antonow An-225. Diese wird, wie ihre kleinere Schwester, ebenfalls von D-18T-Turbofans angetrieben. Allerdings ist das Einzelstück ohnehin schon mehr als ein halbes Jahr lang nicht geflogen. Der Betreiber, Antonov Airlines aus Kiew, hatte zwar Ende 2020 ein Comeback der "Mrija" ("Traum") genannten Gigantin angekündigt. Daraus wurde bislang jedoch nichts. Stattdessen steht die An-225 ziemlich trostlos auf dem Antonow-Werksflugplatz Gostomel herum. Fotos von Anfang März zeigen das Riesenflugzeug mit teilweise abmontierten Triebwerken: Antonov Airlines "borgte" sich zwei der sechs D-18T der "Mrija" aus, um die An-124-Flotte einsatzfähig zu halten.

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