Airbus rechnet ab 2022 wieder mit spürbar mehr Nachfrage im Brot-und-Butter-Programm A320. Konzernchef Guillaume Faury will die Produktion bis dahin auf einer Rate von 40 Flugzeugen pro Monat stabilisieren – mit der Fertigungskürzung erwies sich Airbus als treffsicher.
Die Corona-Krise hat Airbus und Boeing einen dramatischen Absatzeinbruch eingebrockt: Airbus kassierte im März die Prognose von 880 Auslieferungen, der sich der Hersteller für 2020 verschrieben hatte, und stampfte die Produktion im Eiltempo um 40 Prozent ein. Damit lag Airbus "nicht allzu falsch", erteilte Faury in einem Interview mit der "Aviation Week" Spekulationen um weitere Einschnitte eine Absage. "Wir gehen weiterhin davon aus, dass 40 Mittelstreckenflugzeuge pro Monat die richtige Rate für die Jahre 2020 und 2021 darstellt."
"Steiler Hochlauf" ab 2022
In der Nahsicht gewinne Airbus zwar "immer mehr Klarheit", sagte Faury. Das Produktionsniveau von 2019 werde Airbus jedoch erst im Zeitraum 2023 bis 2025 wieder erreichen. "Der Single-Aisle-Markt wird sich vor den Großraumflugzeugen erholen." Faury geht von einer weitgehenden Wiederbelebung des Langstreckenverkehrs "bis Mitte des nächsten Jahres" aus – gefolgt von einer deutliche Erholung der Nachfrage. Gegen 2022 oder 2023 werde sich Airbus darauf mit einem "steilen Hochlauf" der Produktion anpassen.
Kompakte Jets mit großer Reichweite sieht Airbus-Chef Faury auf dem Vormarsch. Mit der A321XLR hat Airbus ein vielversprechendes Pferd im Stall.
Kompakte Langestreckenjets
Das sei das derzeit wahrscheinlichste Szenario, sagte Faury. Allerdings steckten in den Prognosen noch viele Variablen. Airbus sieht sich mit A220, A321LR, A321XLR und A350 programmseitig gut für die nahe Zukunft aufgestellt. "Kompakte Flugzeuge mit großer Reichweite werden wahrscheinlich ein Gewinner sein", sagte Faury.
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