Neuer Playboy-Jet: Der "Big Bunny" ist wieder da

Neuer Playboy-Jet
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Der „Big Bunny“ ist wieder da

© Playboy 14 Bilder

Anfang der 70er-Jahre sorgte Playboy-Gründer Hugh Hefner mit einer zum VIP-Jet umgebauten DC-9 für Furore. Playmates, Stars und Sternchen gaben sich an Bord die Ehre. 50 Jahre danach hat der Jet mit dem Spitznamen "Big Bunny" einen würdigen Erben gefunden.

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Ein kleiner, unschuldig dreinblickender Hasenkopf mit Fliege: Alle Männer, und die meisten Frauen, kennen dieses Logo. Das "Playboy-Bunny" ist eine Ikone und der Mann dahinter war es zeitlebens ebenso: Hugh Hefner, Selfmade-Verleger und Gründer des erfolgreichsten Männermagazins aller Zeiten, ließ bis ins hohe Alter wenig anbrennen. Das gilt nicht nur fürs Bettgeflüster, sondern auch für alle anderen Lebensbereiche. 1970, als er noch etwas jünger war, machte er sogar mit einem Flugzeug Schlagzeilen.

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Auch Elvis flog einst mit

Für damals neun Millionen US-Dollar ließ Hefner eine werksneue Douglas DC-9-32 ganz nach seinen Wünschen zum fliegenden "Playboy Mansion" umbauen. Der schwarz lackierte Twinjet mit der Kennung N950PB trug stolz das weiße Häschen am Leitwerk und wurde rasch zum beliebten Aufenthaltsort zahlreicher Showstars. Große Namen wie Cher, Frank Sinatra oder Elvis gaben sich an Bord des Flugzeugs die Ehre, charmant umsorgt von gewohnt spärlich bekleideten Playmates, denen Hefner eine Weiterbildung zur Stewardess spendiert hatte.

Allzu lange währte die Ära des "Big Bunny", so der Spitzname der DC-9, allerdings nicht: Bereits 1975 musterte Hefner das Flugzeug wieder aus. Den Rest ihres Lebens verbrachte die N950PB in Lateinamerika. Zuvor erhielt sie eine normalsterbliche Passagierkabine und flog erst in Venzuela, später als XA-JEB für Aeromexico. Seit 2004 steht der Jet, bunt lackiert, als Museumsstück auf dem Flughafen von Guadalajara. Fliegen wird er nicht mehr.

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Die "Big Bunny" genannte DC-9 flog später für Aeromexico und ist heute auf dem Flughafen Guadalajara ausgestellt.

"Big Bunny" reloaded

Dennoch erlebt der "Big Bunny" dieser Tage in den USA ein Revival. Denn auch wenn Hugh Hefner seit vier Jahren tot ist, das Unternehmen Playboy ist höchst lebendig. Offenbar hat man sich dort nun an die glorreichen Zeiten mit dem "fliegenden Hasenstall" erinnert – und knüpft mit einem Remake in Gestalt eines gebraucht erworbenen, 2007 gebauten Bombardier Global Express in zeitgemäßer Form an die 70er-Jahre an. Der für bis zu 23 Personen ausgelegte Bizjet ist wie seine Vorgängerin komplett schwarz lackiert – und trägt aufs Neue das altbekannte Kennzeichen N950PB. Auch das weiße Häschen am Heck darf selbstredend nicht fehlen.

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"Big Bunny" reloaded - mit "Little Bunny" am Leitwerk. Auch das Kennzeichen stimmt.

Fast genau wie früher

Im Inneren glänzt der Playboy-Global – wie einst das Original – durch dekadenten Schick, mit Lounge-Sesseln, Sofas, einer Backgammon-Spielecke und Natursteinwaschbecken auf der Toilette. Samt, Velours, Krokodilmuster und Leinen lassen die 70er-Jahre wieder aufleben. An Bord sollen nicht nur erlesene Drinks aus mundgeblasenen Gläsern serviert werden, auch für üppige Speisen à la Hefner ist gesorgt – vom Roastbeef "bis zum dreistöckigen Meeresfrüchteturm", wie Playboy schreibt. Mitreisende speisen von polnischem Goldrand-Porzellan und putzen sich den Mund mit Stoffservietten ab, auf denen handgestickt das Kennzeichen des Flugzeugs prangt. Disco-Lichter für ausschweifende Partys über den Wolken sind natürlich ebenso Standard wie ein SkyTheater-Kinosystem, eine Bar und eine wechselnde Kunstsammlung mit Exponaten aus dem Playboy-Archivkeller.

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Willkommen im Playboy-Jet! Lust auf eine Partie Backgammon?

Neues Flugzeug, alte Rolle

Was Playboy für den neuen "Big Bunny" an Geld auf den Tisch blätterte, darüber herrscht Stillschweigen. Vermutlich werden es, rein zahlentechnisch, deutlich mehr als die 1970 von Hefner für die DC-9 aufgerufenen neun Millionen US-Dollar sein. Der Zweck des neuen Flugzeugs ist jedoch auch mehr als 50 Jahre später derselbe wie damals: Stars und Sternchen, Führungskräfte und "Influencer" in eine Welt zu entführen, die nicht nur physikalisch betrachtet allem Irdischen entrückt.

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