Hoher Preis, großes Problem? Condor und der Kerosin-Schock

Problem für den Ferienflieger?
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Condor und der „Kerosin-Schock“

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Kerosin hat sich extrem verteuert. Nach einem Magazinbericht schlägt der Preisschock weitgehend ungedämpft auf Condor durch. Hat der Ferienflieger den richtigen Zeitpunkt für Preisvorsorge an den Terminmärkten verpasst? Die Airline will das so nicht stehenlassen.

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Die EU will die Abhängigkeit vom russischen Öl brechen – zumindest ein bisschen. Als Ergebnis eines Sondergipfels steht ein Teilembargo, das Importe begrenzt. Russlands Krieg gegen die Ukraine hält die Rohstoffmärkte auch so in Atem. Eine Folge: Kerosin hat sich sprunghaft verteuert. Nach Daten des Linienluftfahrtverbands IATA kostet die Tonne Flugtreibstoff in Europa aktuell 1.290 US-Dollar – 120 Prozent mehr als vor einem Jahr.

"Die Zahl ist einfach falsch"

Nach Informationen des "Manager Magazin" trifft der Preisschock Condor mit voller Härte. Wegen weitgehend ausgebliebener Sicherungsgeschäfte drohe der Airline ein Schaden von fast von 100 Millionen Euro, schreibt das Magazin am Dienstag. Condor-Investor "Attestor" sei darüber beunruhigt.

"Alle Airlines stehen wegen der Kerosinpreise vor Herausforderungen", sagte eine Condor-Sprecherin gegenüber unserem Redaktionspartner aero.de am Dienstag. Die vom "Manager Magazin" genannte Schadenssumme von fast 100 Millionen Euro weist Condor dennoch entschieden zurück. "Die Zahl ist einfach falsch."

Die genaue Hedgingquote ist bei Condor seit jeher Geschäftsgeheimnis. "Zu Null" sei Condor aber jedenfalls nicht abgesichert, sagte die Sprecherin und stellte klar: "Attestor ist weder beunruhigt noch besorgt."

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Unterschiedliche Hedging-Strategien

Über Fuel Hedging lassen sich Preisrisiken minieren. Airlines fahren hier allerdings höchst unterschiedliche Strategien. Lufthansa hatte ihren Kerosinbedarf für 2022 zu 63 Prozent auf einem Basispreis von 74 US-Dollar pro Barrell gedeckt. Wizz Air verzichtet aus Kostengründen hingegen konsequent auf die Versicherung.

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