Die britische Bergrettung testet Düsenrucksäcke.

Schnellere Hilfe im Lake District
:
Britische Bergrettung testet Düsenrucksack

© Gravity

Die gemeinnützige, britische Luftrettungsorganisation "Great North Air Ambulance Service" testet über dem britischen Lake District, ob ihre Retter per Düsenrucksack schneller an entlegene Einsatzorte kommen.

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Ende September habe der Great North Air Ambulance Service (GNAAS) den Testbetrieb mit einem Gravity Industries Mark 3 Düsenrucksack aufgenommen, teilte GNAAS mit. Dabei sei der Gründer von Gravity Industries und Cheftestpilot, Richard Browning, zu einem simulierten Notfalleinsatz gestartet. Im Berggebiet Langdale Pikes im Lake District sei demonstriert worden, dass der Retter schon nach 90 Sekunden am Einsatzort ankam. Anderenfalls hätte er nach dem Ende aller Feldwege noch mindestens 25 Minuten bergauf zur simulierten Unfallstelle laufen müssen.

Der Jet Suit oder Düsenrucksack besteht aus einem Rückentank für mindestens 15 Liter Treibstoff und vier Hubtriebwerken an schwenkbaren Trägern, die jeweils paarweise mit den Händen gesteuert werden. Die Hubkraft reicht, um einen Mann in die Luft zu heben und mit über 100 km/h vorwärts zu bringen. Im Testbetrieb der Bergrettung wird der Düsenrucksack aus Sicherheitsgründen allerdings nur sehr gemäßigt eingesetzt, er dient zum langsamen Bergauffliegen in niedriger Höhe. Damit sparen die Retter immer noch den Großteil der sonstigen Anrückzeit.

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An der Unfallstelle kann erste Hilfe geleistet werden und fachkundig über den Abtransport des Patienten entschieden werden. Dazu unterhält GNAAS eine Flotte von Rettungsubschraubern. Der Jet Suit kann, neben dem Piloten, eine Nutzlast von 10 bis 15 Kilogramm befördern, so dass, an Beintaschen befestigt, auch medizinische Ausrüstung mitgenommen werden kann.

Die Bergrettung nutzt große Geländewagen zur Anfahrt, in denen man den Düsenrucksack verstauen kann. Innerhalb von zwei Minuten ist das Fluggerät angelegt und flugbereit. Das Kooperationsprojekt von Gravity Industries und GNAAS wird bereits seit einem Jahr vorbereitet. Als nächstes sollen Trainingsverfahren für das neuartige Fluggerät entwickelt werden. Der bisherige Einsatz erfordert keine Lizenz und muss nicht mit der Flugsicherung koordiniert werden.

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