Großbritanniens Regionalspezialist Flybe bittet laut einem Medienbericht die Regierung um Hilfe. Nicht einmal ein Jahr nach Übernahme durch ein Konsortium um Virgin Atlantic hat sich die Lage bei Flybe über das Wochenende zugespitzt. Flüge finden vorerst weiter statt.
Vor einem Jahr atmete Flybe auf: Virgin Atlantic, Stobart Air und Cyrus Capital bewahrten die gestrauchelte Regionalairline mit einer Zusage von 100 Millionen Pfund vor dem Aus. Als „Virgin Connect“ sollte Flybe eine neue Rolle als Langstreckenzubringer für Virgin Atlantic einnehmen.
Verhandlung über Notkredite
Nun stehen die Finanzen von Flybe wieder Spitz auf Knopf. Nach Informationen von „Sky News“ erhöhen weitere Verluste den Kapitalbedarf und gefährden die Virgin-Lösung. Über das Wochenende habe das Management mit der britischen Regierung über Notkredite verhandelt. Die Wirtschaftsberatung EY sei vorgewarnt und stehe für eine mögliche Verwalterrolle bereit, schreibt „Sky News“ weiter.
Flybe wurde 1979 als Jersey European Airlines gegründet und betreibt aktuell eine Flotte von 75 Flugzeugen. den Löwenanteil macht dabei die Dash 8-400 aus, doch auch die Embraer-Jets 175 und 195 zählen dazu.
Europas größte Regional-Airline
Flybe will sich zu „Gerüchten oder Spekulationen“ nicht äußern. Über Twitter teilte die Airline mit, dass Passagiere „wie geplant reisen können“. Bei Flybe stehen 2.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel. Die Regionalairline stemmt mit 75 Flugzeugen rund die Hälfte des britischen Inlandsverkehrs aus London und unterhält viele Linien nach Kontinentaleuropa. Sofern keine Lösung für Flybe gefunden wird, droht der britischen Airlineszene nach den Pleiten von Monarch Airlines, Primera Air und zuletzt Thomas Cook der Verlust einer weiteren Gesellschaft.
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