Boeing verschiebt die Entwicklung der kurzen 777-8

Triple Seven X für Ultralangstrecken
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Boeing verschiebt 777-8

© Boeing

Boeing hat die Entwicklungsarbeiten an der verkürzten Ultralangstreckenversion der 777X namens 777-8 verschoben. Die kleine Schwester der 777-9 hatte bisher im Jahr 2022 auf den Markt gebracht werden sollen.

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Boeing gab bekannt, dass die 777-8 weiterhin geplant sei, dass aber im Einvernehmen mit den Kunden der Entwicklungsfahrplan geändert worden sei. Dadurch könne man Risiken senken und später einen sanfteren Übergang zur 777-8 sicherstellen. Boeing hatte kürzlich eine weitere, triebwerksbedingte Verspätung des Erstflugs der 777-9 bekannt geben müssen, die nun erst 2020 zum Erstflug starten kann. Noch im gleichen Jahr wollte Boeing bislang die Zulassung und Auslieferung geschafft haben, was mit einem Erstflug 2020 zeitlich kaum noch schaffbar klingt.

Die verkürzte 777-8, mit dem gleichen neuen CFK-Flügel und den gleichen neuen Triebwerken wie die 777-9, hätte nach bisherigem Stand ab 2022 ausgeliefert werden sollen. Diese Ultralangstreckenvariante würde von 76,72 m auf 69,79 m verkürzt, so dass sie mit 384 Passagieren bei Zweiklassenbestuhlung eine Reichweite von bis zu 16170 Kilometer schafft. Erst gestern waren Berichte aufgetaucht, nach denen Airbus angeblich von der A350 ebenfalls eine weitere Ultralangstreckenversion mit nochmals höherer Reichweite ableiten will.

Dabei geht es derzeit vor allem um eine Flugzeug-Ausschreibung von Qantas, das sogenannte „Project Sunrise“. Qantas sucht ein Flugzeug, das den 17000 Kilometer weiten und bis zu 21 Stunden langen Flug von Sydney nach London nonstop schafft. Ziel wäre eine Betriebsaufnahme 2023. Airbus und Boeing sollen dafür Angebote bei Qantas eingereicht haben. Qantas will bis Jahresende entscheiden.

Boeing könnte durch die Verschiebung der Entwicklungsarbeiten an der 777-8 qualifiziertes Personal zur 777-9 und auch zur 737 MAX verlegen, um die dortigen Arbeiten beschleunigt abzuschließen. Auf lange Sicht dürfte Boeing von der 777X in jedem Fall auch noch eine Frachterversion ableiten, die technisch sehr eng mit der 777-8 verwandt wäre. Die bisher einzigen Kunden der 777-8 sind Emirates mit 35 und Qatar Airways mit zehn Flugzeugbestellungen für die Ultralangstreckenversion.

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