Umbau in Eigenregie: Aegean Airlines hat jetzt zwei Frachtflugzeuge

Umbau in Eigenregie
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Aegean Airlines hat jetzt zwei Frachtflugzeuge

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Aegean Airlines geht unter die Frachtflieger – allerdings nur vorübergehend: Die größte griechische Fluggesellschaft hat die Kabinen von zwei ihrer Passagierjets ausgeräumt und holt mit den beiden Flugzeugen medizinische Güter aus China nach Griechenland.

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Aegean Airlines besitzt eine Flotte von knapp über 50 Flugzeugen der Airbus A320-Familie. Im Zuge der Corona-Krise haben auch die Griechen viele ihrer Jets stillgelegt, halten den Betrieb aber vorerst weiter aufrecht. Dabei unterstützt Aegean die griechische Regierung nach Kräften im Kampf gegen die Virus-Pandemie – und schreckt auch nicht vor unorthodoxen Maßnahmen zurück: So hat Griechenlands größte Airline zwei ihrer Flugzeuge, je eine A320 und eine A321, vorübergehend in Vollfrachter verwandelt, mit denen sie nun medizinische und pharmazeutische Hilfsgüter aus Fernost in die Heimat fliegt. Lediglich einige Sitze im vorderen Bereich der Kabine blieben erhalten. Sie sollen mitfliegenden Crew-Mitgliedern Platz bieten.

Aegean betreibt eine reine Airbus-Flotte, bestehend aus rund 50 Jets der A320-Familie. Auch die ersten A320neo hat Aegean bereits übernommen.

In zehneinhalb Stunden nach Tianjin

Insgesamt sind laut Aegean derzeit zehn solcher Flüge geplant, wobei der erste bereits stattgefunden hat: Am 29. März brach die ihrer Bestuhlung entledigte A320 mit der Kennung SX-DND von Athen nach Tianjin auf. Nach einem Zwischenstop im kasachischen Almaty erreichte der Jet noch am selben Tag sein Ziel im Nordosten Chinas. Von dort aus ging es auf derselben Route wieder zurück. In Athen traf die SX-DND gestern am frühen Morgen ein. Auf dem Hinflug war die A320 rund zehneinhalb Stunden unterwegs, für den Rückweg brauchte sie sogar mehr als elf Stunden.

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Auf dem ersten Hilfsflug holte die zum Frachter umgerüstete SX-DND medizinisches Material aus Tianjin nach Athen.

Dreifache Fracht-Kapazität

Während andere Airlines ähnliche Flüge unternehmen und dabei Fracht auch auf den Sitzen in der Kabine transportieren, wollte Aegean nach eigenem Bekunden das Kabinenvolumen der eingesetzten Airliner maximal ausnutzen. Durch den Ausbau der Sitze bieten die beiden Standardrumpfjets nun die dreifache Kapazität. In Zahlen bedeutet das für die A320 ein Frachtvolumen von 120, für die A321 gar von 170 Kubikmetern. Aegean stellt der griechischen Regierung die beiden Jets samt Besatzung kostenlos zur Verfügung, teilte die Airline mit. Der für die Frachtflüge benötigte Treibstoff wird von Hellenic Petroleum gesponsert. Neben China sollen bei den noch ausstehenden Flügen auch andere Länder in Fernost angesteuert werden, die medizinische Güter zur Verfügung stellen. Darüber hinaus hält Aegean einen Teil seiner Flotte weiterhin für Rückholflüge bereit.

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