Aeroflot mustert ersten Airbus A330 aus und freut sich auf A350

Vorbereitung auf neue A350
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Aeroflot mustert ersten Airbus A330 aus

© Sergej Kustow (CC BY-SA 3.0)

Aeroflot, Russlands größte Airline, bereitet sich auf die Ankunft des Airbus A350 vor. Im nächsten Jahr sollen die ersten von 14 fest bestellten A350-900 zur Flotte stoßen. Im Gegenzug werden Aeroflots A330 schrittweise ausgemustert. Die erste musste nun die Flotte verlassen.

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Vor genau zehn Jahren war sie die erste A330, die Aeroflot erhielt – damals via Leasing-Deal mit AerCap, als Ersatz für eine der alternden Boeing 767 in der Flotte. Nun wurde die Maschine mit der Kennung VQ-BCQ selbst ausgemustert: Am 30. September trat die A330-300 ihre letzte Reise als Aeroflot-Flugzeug an. Es ging nach Hongkong, wo der Langstrecken-Twin bei der Wartungsfirma HAECO durchgecheckt und für die Weitergabe an einen künftigen Nutzer vorbereitet wird. Bis Ende des Jahres werden der VQ-BCQ noch zwei weitere Aeroflot-A330-300 folgen. Dies zumindest berichtet das Portal Russian Aviation Insider. Im März 2020 erwartet man am Aeroflot-Hub Moskau-Scheremetjewo schließlich die erste A350-900. 14 Exemplare des neuen Langstreckenflaggschiffs haben die Russen bisher fest bestellt und sich für 14 weitere immerhin Optionen gesichert.

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Die Aeroflot-A330 mit der Kennung VQ-BCQ flog in der Lackirung des Airline-Verbunds SkyTeam. An wen die Maschine nun geht, ist noch nicht bekannt.

Nur noch zwölf A330 im Jahr 2021

Die Ära der A330 bei Aeroflot neigt sich damit ihrem Ende: Von den nach Ausscheiden der VQ-BCQ noch 21 für Aeroflot fliegenden A330, davon fünf A330-200 und 16 A330-300, werden laut Plan am Ende des Jahres 2021 noch zwölf Flugzeuge übrig sein. Aeroflot erhielt die Langstreckenjets zwischen Oktober 2009 und Dezember 2012. Laut Russian Aviation Insider war die A330 damals das erste Aeroflot-Muster überhaupt, das über ein personalisiertes Inflight-Entertainment-System verfügte. Für das Gesamtpaket der Airline auf der Langstrecke bedeutete der Wechsel von der 767-300ER zur größeren, neueren und komfortableren A330 nicht nur deshalb einen großen Schritt nach vorn. Die A330 fasst in der Aeroflot-typischen Zweiklassen-Bestuhlung zwischen 229 (A330-200) und 302 Passagiere (A330-300), wohingegen die 767 nur maximal 218 Fluggästen Platz bot. Seit 2013 hat Aeroflot für die Langstrecke allerdings noch ein weiteres Eisen im Feuer: Flaggschiff ist derzeit die Boeing 777-300ER, von der die Russen 19 Exemplare betreiben und die in drei Klassen Platz bis zu 402 Fluggäste aufnehmen kann.

Aeroflot hat die A350 bereits im Jahr 2007 bei Airlines bestellt. Darunter waren auch acht Bestellungen für die Version A350-800, die von Airbus zwischenzeitlich eingestampft wurde.

A350: neue Business Class und erste Flugrouten

Mit der für Anfang 2020 erwarteten Ankunft der ersten A350-900 läutet Aeroflot einen weiteren Paradigmenwechsel für seine Langstreckensparte ein. So wird die Airline mit dem neuen Flugzeug auch eine neu gestalteten Business Class einführen, deren 1-2-1-Anordnung von jedem der 28 Business Class-Sitze aus einen direkten Weg zum Gang ermöglicht. Im Gegensatz zur A330 werden die A350 von Aeroflot ein Dreiklassen-Layout erhalten, das neben der Business Class auch eine Comfort und eine Economy Class mit 24 beziehungsweise 264 Sitzplätzen vorsieht. Insgesamt fassen Aeroflots A350-900 damit 316 Fluggäste. Erste Routen sind ebenfalls schon bekannt: Zu Beginn wird Aeroflot den großen Airbus-Zweistrahler vor allem von Moskau nach New York und Peking einsetzen. Während New York schon ab dem 29. März 2020 beflogen werden soll, steht Peking jedoch erst ab dem 1. Mai im Flugplan der A350. Ab Juni sollen dann Seoul und Miami folgen.

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