Startabbruch: Wieder Triebwerkschaden bei An-124

Zwischenfall in Zypern
:
Startabbruch: Wieder Triebwerkschaden bei An-124

© Patrick Zwerger 29 Bilder

Eine An-124 von Antonov Airlines will von Larnaka nach Leipzig fliegen. Als sie beschleunigt, schießt plötzlich Feuer aus einem Triebwerk. Die Crew bricht den Start ab. Der Vorfall weckt ungute Erinnerungen an die Notlandung einer An-124 vor einem Jahr in Nowosibirsk.

Kompletten Artikel anzeigen

Schrecksekunde in Larnaka: Die Antonow An-124 "Ruslan" mit dem Kennzeichen UR-82072 hat am Mittag des 24. November vom Tower gerade die Startfreigabe erhalten. Sie soll vom Airport der zypriotischen Hafenstadt nach Leipzig fliegen. Zahlreiche Schaulustige sehen dem großen Transporter als Zaungäste zu. Sie wollen den Take-off der An-124 live miterleben. Die Piloten beschleunigen, alles scheint normal. Doch auf einmal schießt eine Stichflamme aus dem Triebwerk Nummer drei, steuerbord innen. Da der Frachter die Entscheidungsgeschwindigkeit V1 noch nicht erreicht hat, steigt die Crew voll in die Eisen, bricht den Start ab – und die An-124 der Antonov Airlines kommt rechtzeitig zum Stehen.

Social Media Inhalt

Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle zeigen wir weitere Inhalte, die den Artikel ergänzen. Mit Klick auf den Button geht es weiter zu unserer mobilen Website.

Umstände noch unklar

Diese Szenen sind zu sehen auf einem Amateurvideo aus Larnaka, das die ukrainische Nachrichtenseite "24 Kanal" veröffentlicht hat. Weitere Details zu dem Vorfall sind noch nicht bekannt, die 29 Jahre alte An-124 steht noch in Zypern und wird dort inspiziert. Auch Antonov Airlines hat sich bislang nicht geäußert. Ob das Flugzeug einen Triebwerkschaden mit Trümmeraustritt erlitt – einen sogenannten "uncontained engine failure", oder ob das Problem durch äußere Umstände, wie etwa Vogelschlag, verursacht wurde, ist daher unklar. Jedoch werden beim Anblick des Videos unwillkürlich Erinnerungen wach, an einen Vorfall vor einem Jahr in Nowosibirsk, der leicht in einer Katastrophe hätte enden können.

© via Twitter
Ungewisses Schicksal Was geschieht mit der Unfall-Antonow von Nowosibirsk?

Triebwerke inspiziert

Damals explodierte bei einer An-124 der Volga-Dnepr Airlines das links innen liegende Triebwerk, allerdings kurz nach dem Start. Die umherfliegenden Trümemr legten Elektronik, Funk und Hydraulik lahm. Den Piloten gelang es trotzdem, die mit 84 Tonnen Fracht beladene Maschine zum Flughafen Nowosibirsk-Tomaltschowo zurückzubringen und notzulanden. Dabei überschoss die Antonow die Runway und blieb schließlich im Schnee liegen. Sie steht noch immer in Nowosibirsk und wartet auf eine Entscheidung der Airline, ob sich eine Reparatur lohnt oder ob sie verschrottet wird. Im Nachgang des Ereignisses mussten alle aktiven An-124, und auch die noch größere An-225, zur Triebwerksinspektion. Während Volga-Dnepr vorübergehend den Betrieb mit der "Ruslan" einstellte, flogen die Maschinen der Antonov Airlines unterbrechungsfrei weiter.

Dieser Artikel kann Links zu Anbietern enthalten, von denen FLUG REVUE eine Provision erhalten kann (sog. „Affiliate-Links“). Weiterführende Informationen hier.

Meist gelesen 1 Triebwerke machen schlapp Russischen Mi-8-Hubschraubern geht die Puste aus 2 Erster Totalverlust einer Boeing 787 Air India-Absturz - viele offene Fragen 3 US-Regierung schießt Boeing E-7 als AWACS-Nachfolger ab E-2D Hawkeye wird das neue USAF-Frühwarnflugzeug 4 Marktführer für unbemannte Flugsysteme? Türkei beherrscht den Drohnen-Markt 5 48 Kaan-Kampfjets für Indonesien Der größte Exportauftrag aller Zeiten für die Türkei