Japanische V-22 Osprey: Erster Start vom Heimatboden

Japanische V-22 Osprey
:
Erster Start vom neuen Heimatboden

© Bell 10 Bilder

Zwei Bell-Boeing V-22 Osprey erhielten Japans Streitkräfte per Schiffstransport im Juli, Anfang November nun erhob sich eine von ihnen zum ersten Mal auf der Basis Kisarazu in die Luft. Dort will Japan seine Ospreys für die nächsten fünf Jahre stationieren.

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Japans Fischadler fliegt – vom eigenen Horst: Die Japan Ground Self-Defense Force (JGSDF) ist am 6. November endgültig in den Betrieb der Bell-Boeing V-22 Osprey eingestiegen. Mit dem ersten Start von der zukünftigen Basis, dem Militärflugplatz Kisarazu in der Bucht von Tokio, nimmt das Osprey-Programm der Japaner eine weitere Hürde auf dem Weg zur Einsatzbereitschaft. Bereits drei Tage zuvor, am 3. November, feierte die JGSDF in Kisarazu mit einer Zeremonie offiziell die Aktivierung des japanischen V-22-Programms. In den kommenden Tagen sollen die beiden V-22, die bereits in Japan sind und die Seriennummern 91701 und 91705 tragen, von der Airbase aus zu Testflügen in der Region aufsteigen.

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Unterstützung durch US-Marines

In Empfang genommen hatte die JGSDF die beiden Ospreys bereits Mitte Juli. Per Schiff waren die Maschinen zunächst zur Marine Corps Air Station Iwakuni (bei Hiroshima) transportiert worden, wo Spezialisten der US Marines sie auf die Übergabe an ihren neuen Dienstherrn vorbereiteten. Am 16. Juli überführte ein japanischer V22-Pilot die erste Osprey dann nach Camp Kisarazu. Dort sollen in den kommenden Jahren insgesamt 17 MV-22B der JGSDF ihre Heimat finden. Der Standort ist nicht zufällig gewählt: Die US Marines betreiben in Kisarazu eine Osprey-Wartungsbasis und sollen den Japanern bei den ersten Schritten mit dem neuen Muster unter die Arme greifen. Mindestens fünf Jahre will Japan seine V22 dort stationiert lassen – obwohl es dagegen aus der Bevölkerung nach wie vor Proteste gibt. Sicherheits- und Lärmbedenken lassen die Ospreys in den Augen vieler Anwohner zum Feindbild werden.

© USMC

Kipprotor-Export: Japan erhält in den kommenden Jahren bis zu 17 MV-22 Osprey.

"Großer Schritt" für Japan

Davon unbeeindruckt, wertete Oberst Matthew Kelly, Programmmanager des V-22 Joint Program Office (PMA-275) beim Naval Air Systems Command, den Erstflug in Kisarazu als "großen Schritt" für die JGSDF bei der "Integration der einzigartigen Fähigkeiten der V-22" in das Einsatzprofil der japanischen Streitkräfte. Nüchterner formulierte es Oberst Satoru Fuwa, der die für den Osprey-Betrieb zuständige Einheit leitet, gegenüber lokalen Reportern: "Es ist gut, dass wir den Flugtest erfolgreich abgeschlossen haben." Zugleich versicherte Fuwa, die JGSDF werde größte Anstrengungen unternehmen, um die Sicherheit des Osprey-Betriebs zu gewährleisten.

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