Ukrainer liefern Mi-35 an „Russlands enge Freunde“ nach Serbien!

Hubschrauber für Serbien
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Ukrainer liefern Mi-35 an „Russlands enge Freunde“

© Zyprische Nationalgarde 17 Bilder

Die zyprische Nationalgarde hat ihre elf Mil Mi-35 vom Hof: Die in Russland gebauten Kampfhubschrauber stehen jetzt in Serbien. Geliefert wurden sie von Antonov Airlines aus der Ukraine – dabei gilt Serbien als traditionell russlandfreundlich.

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Objektiv betrachtet war es ein gewöhnliches Geschäft: Drei Flüge absolvierte eine Antonow An-124 von Antonov Airlines zwischen dem 19. und 21. November, um elf zyprische Mil Mi-35 vom Stützpunkt Paphos ins serbische Batajnica zu bringen. Die Serben hatten die in Russland gebauten Kampfhubschrauber vor einiger Zeit gekauft, nachdem Zypern sie 2021 wegen sanktionsbedingt fehlender Ersatzteile und hohen Wartungsaufwands ausgemustert hatte. Als Paketbote zwischen Paphos und Batajnica kam die An-124 mit der ukrainischen Kennung UR-82008 zum Einsatz.

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Politisch brisant

Antonov Airlines verdient mit derlei Transporten ihr Geld – egal, ob die zu fliegende Schwerlast-Fracht ziviler oder militärischer Natur ist. Dass eine Airline aus der Ukraine Kampfhubschrauber russischer Bauart in ein Land fliegt, dem traditionell eine enge Verbundenheit zum mit der Ukraine im Krieg stehenden Russland nachgesagt wird, ist dennoch bemerkenswert. Und politisch brisant, denn immerhin gelten die Serben – aufgrund kultureller Nähe und historisch bedingter Distanz zum Westen – in Europa als "Russlands enge Freunde", wie der Titel einer Reportage für den Fernsehsender Phoenix Mitte 2022 lautete.

© Zyprische Nationalgarde

Zypern flog die Mi-35 bis 2021, allerdings war die Instandhaltung schon seit 2014 wegen der EU-Sanktionen gegen Russland problematisch.

Mi-35 ohne Support

Die serbische Armee vervierfacht mit der Lieferung aus Zypern ihre bislang aus vier Mi-35 bestehende Kampfhubschrauberflotte mit einem Schlag. Zumindest auf dem Papier, denn wie viele der elf zyprischen Helikopter wirklich einsatzfähig sind, ist nicht bekannt. Zypern konnte den Hersteller-Support für die 2001 georderten Mi-35 nicht mehr in Anspruch nehmen, seit Sanktionen der EU nach der Krim-Krise 2014 die militärisch-technische Zusammenarbeit mit Russland untersagten. Als Ersatz für die Mi-35 hat Zypern im Sommer 2022 bei Airbus sechs H145M in "Leichtkampfhubschrauber"-Ausführung bestellt, mit der Option auf sechs weitere Exemplare.

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