Kasachstan ist seit dem 5. Dezember offiziell Besitzer eines Airbus A400M. Das erste von zwei bestellten Exemplaren landete in Almaty, wo man es im großen Stil willkommen hieß. Die A400M der Kasachen tragen ein besonderes Lack-Finish. Und noch etwas ist anders.
Der erste Airbus A400M in einer Ex-Sowjetrepublik. Der erste Airbus A400M mit hochglanz-grauem Teint. Und der erste Airbus A400M ohne Luftbetankungssonde: Das Flugzeug, das am 5. Dezember, aus Sevilla kommend, in Kasachstans größter Metropole Almaty eintraf, ist gleich in mehrfacher Hinsicht ein besonderer Vertreter seiner Spezies. Dass am Heck auch noch ein roter Stern prangt – landestypisch mit gelbem Rand und goldener Sonne über einem aufsteigenden Steppenadler – macht den speziellen, aber doch ziemlich ansehnlichen Look perfekt. Die kasachische Neuerwerbung könnte problemlos in einem James Bond-Film als fiktiver Sowjet-Militärtransporter herhalten.
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Großer Bahnhof in Almaty
Bei der Ankunft in Almaty trug die kasachische A400M noch eine aufgeklebte spanische Flagge samt der Test-Kennung A4M139 – ein Hinweis auf die Seriennummer des Flugzeugs, MSN 139. Darunter aber prangt bereits die "rote 21" als künftige Bordnummer der ersten A400M für Kasachstan.
In seiner neuen Heimat wurde der Turboprop-Transporter am 5. Dezember nicht nur mit einer Wasserdusche der Feuerwehr empfangen. Auch Kasachstans Verteidigungsminister, Generaloberst Ruslan Zhaksylykov, weilte persönlich vor Ort und gratulierte den Fliegern der Streitkräfte in einer Ansprache zu ihrem neuen großen Lastenesel aus Europa.
Die erste A400M für Kasachstan beim Start zum Erstflug am 10. Juni 2024. Die zweite A400M steht 2026 zur Auslieferung an.
Kein "Rüssel" zum Nachtanken
Kasachstan hatte bei Airbus im Jahr 2021 zwei A400M bestellt, die laut Auskunft der kasachischen Regierung für "militärische, zivile und humanitäre Missionen" zum Einsatz kommen sollen. Das Land fliegt bereits die deutlich kleinere C295 von Airbus. Die zweite A400M soll 2026 ausgeliefert werden.
Warum beide A400M nicht über die sonst übliche Tanksonde zur Luftbetankung verfügen, bleibt offiziell unklar. Möglich, dass Kasachstan – aus welchem Grund auch immer – bewusst darauf verzichtet hat. Bereits bei der Bekanntgabe der Order im September 2021 zeigten von Airbus veröffentlichte Renderings die kasachische A400M ohne Tanksonde über dem Cockpit. Allerdings hält sich auch das Gerücht, der Verzicht auf die Fähigkeit zur Luftbetankung gehe auf deutsche Exportbeschränkungen zurück – und nicht etwa auf eine freie Entscheidung des Kunden. Als Mitglied im Militärbündnis OVKS ist Kasachstan formell mit Russland verbündet.
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