US Air Force verweigert Abnahme neuer Boeing KC-46
Seit März hat die US Air Force keinen neuen, von Boeing gebauten Pegasus-Tanker mehr übernommen. Der Hersteller muss am Ausleger nachbessern.
Eine Routineuntersuchung der KC-46 im Frühjahr brachte ein Problem mit dem Tankausleger zutage, das zur Inspektion der gesamten Flotte führte. Im kardanischen Lager des Booms, der ihm die Bewegung in alle drei Richtungen ermöglicht, war ein Mutter-Sicherungsdraht gebrochen. Das Lager ist Teil der Befestigung des Auslegers und damit äußerst sicherheitsrelevant.
Eine Inspektion ergab ein gebrochenes Teil der Befestigung des Tankauslegers einer KC-46A.
Fünf Jets in der Warteschlange
Bis zur endgültigen Klärung verzichtete die US-Luftwaffe daher auf die Abnahme weiterer Pegasus-Tanker. Bis Ende September sollen noch fünf Flugzeuge an die USAF übergeben werden. Bisher verfügt die Streitkraft über 82 Exemplare des KC-135-Nachfolgers. Zum Ende dieses Monats steht die Übergabe von zwei neuen Maschinen an.
Tanker sorgt für Milliardenverlust
Schon im vergangenen Jahr musste Boeing die Auslieferungen aufgrund von Schwierigkeiten mit einem Zulieferer für mehrere Monate aussetzen. Auch das verbesserte Sichtsystem (Remote Vision System) lässt weiter auf sich warten. Die neue Version RVS 2.0 soll erst 2026 zur Einführung kommen, zwei Jahre später als geplant. Bisher hat Boeing mit dem Tanker-Programm auf Basis der 767 laut US-Medienberichten einen Verlust von mehr als sieben Milliarden Dollar gemacht.
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