Die Flugdarbietungen auf der ILA in Berlin reichen auch 2024 nicht an das Niveau alter Tage heran. Trotzdem kommt zeitweise auf dem Gelände echtes Airshow-Feeling auf. Das Programm ist klein – aber fein.
Für Fans ziviler Luftfahrzeuge gibt es auf der ILA 2024 nicht allzu viel zu sehen. Bis auf den Airbus A321XLR sind echte Highlights auf diesem Sektor rar gesät. Die Grundfarbe der "größten Luftfahrtmesse der EU" (in diesem Jahr) ist und bleibt Olivgrün. Die Bundeswehr als größter Aussteller prägt das Antlitz der Messe – und auch die USA zeigen auf der ILA militärisch Präsenz.
Immerhin sechs Flugdarbietungen gibt es täglich auf der ILA. Das Display der A321XLR ist eine davon.
Die einsame Zivilistin
Das spiegelt sich natürlich auch im Flugprogramm wider. Von den sechs täglich stattfindenen Flugdarbietungen – immerhin doppelt so viele wie 2022 – sind fünf militärischer Natur, nur Airbus hält am Himmel über dem BER mit der eindrucksvollen Vorstellung der neuen A321XLR die Fahne der zivilien Luftfahrt hoch.
Militär ist Trumpf
Ansonsten sorgen seitens der Luftwaffe Eurofighter, A400M und Tornado für Action – was für Fans am Boden vor allem hinsichtlich des letztgenannten Jets erfreulich ist, denn Flugvorstellungen des altbewährten "Klappdrachen" waren in den zurückliegenden Jahren eher eine Seltenheit. 50 Jahre nach seinem Erstflug zeigt der zweisitzige Jagdbomber auf der ILA unmissverständlich, dass er trotz seines vorgerückten Alters noch voll im Saft steht.
Die F-35A ist vor allem eins: abartig laut!
Tinnitus-Alarm...
Für Tinnitus-Alarm bei den Besuchern sorgt indes die designierte Nachfolgerin des Tornado: die Lockheed Martin F-35A, in Gestalt eines Exemplars der US Air Force, vorgeflogen von Display-Pilotin Melanie "Mach" Kluesner. Die F-35A wirkt in der Luft – im Vergleich zum Eurofighter – zwar fast wie ein Pummelchen, gleicht das ästhetische Defizit allerdings mit dem brachialen Sound ihres Pratt & Whitney F135-Turbofans mehr als aus. Die F-35 fliegt ihre Vorstellung von Holzdorf aus, auf dem Gelände der ILA ist dieses Jahr nur ein lebensgroßes Mock-up des Stealth-Jets zu sehen.
Zwei Sikorsky CH-53G aus Holzdorf geben sich auf der ILA ebenfalls die Ehre.
...und Drehflügler-Dynamik
Ebenfalls spektakulär ist das Programm der Drehflüglerfraktion: Luftwaffe und Heer demonstrieren mit NH90, Tiger und zwei Sikorsky CH-53G realitätsnahe Einsatzszenarien. Da diese Hubschrauber-like großteils nahe am Boden stattfinden, ist das Geknatter und Gekreise der ungleichen Helikopter durchaus sehr ansehnlich.
Fazit
Der Schwerpunkt der ILA liegt definitiv nicht auf dem Flugprogramm. Wer eine echte Airshow sehen möchte, sollte woanders hingehen. Dennoch punktet die Messe am BER 2024 mit einem kleinen, aber feinen Flying Display, das mit Tornado, F-35A und A321XLR starke Akzente setzt – und am Boden mit kurzweiliger Kommentierung punktet. Kann sich sehen lassen!
Dieser Artikel kann Links zu Anbietern enthalten, von denen FLUG REVUE eine Provision erhalten kann (sog. „Affiliate-Links“). Weiterführende Informationen hier.