In weniger als zehn Jahren hat Saab für die Vereinten Arabischen Emirate eine komplett neu entwickelte und gebaute Frühwarnflotte aus dem Boden gestampft. Nun ist die Armada komplett.
Auf der Suche nach einem AEW&C-Flugzeug (Airborne Early Warning and Control) hatten sich die Vereinten Arabischen Emirate an Saab gewendet. Das schwedische Unternehmen besaß in diesem Bereich bereits Erfahrungen mit dem 340-Turboprop als Plattform für das Erieye-Radar von Erickson (jetzt Teil von Saab). Nun kommt der Businessjet Global 6000 von Bombardier als Basis zum Einsatz. Im Jahr 2015 hatten die Emirate drei Exemplare des als GlobalEye bezeichneten Produkts bestellt, die schon jeweils im April/September 2020 und im Februar 2021 zur Auslieferung kamen.
AESA-Radar auf dem Buckel
Gleichzeitig fiel die Entscheidung zur Aufstockung der Flotte um zwei weitere Maschinen. Die Vierte übergab Saab am 18. April 2024 an den Kunden, das fünfte und letzte Flugzeug folgte jetzt am 17. September 2024. Die fliegenden Augen dürften bei der 11. Staffel in Dubai/Minhad stationiert sein. Die GlobalEye besitzt das mit elektronischer Strahlschwenkung ausgerüstete Erieye ER auf der Rumpfoberseite sowie weitere Antennenverkleidungen. Mit aktiven und passiven Sensoren kann das System Ziele in der Luft, an Land und auf See verfolgen und in Echtzeit an die eigenen Verbände weitergeben. Die Reichweite beträgt bis zu 550 Kilometer.
Schweden zweiter Kunde
Neben dem VAE-Erstkunden hat auch Schweden das Muster geordert und am 30. Juni 2022 zwei Einheiten im Wert von umgerechnet rund 683 Millionen Euro bestellt. Sie sollen 2027 zur Flygvapnet stoßen und dort die Bezeichnung S106 tragen. Da die Skandinavier jedoch ihre beiden Saab 340 AEW (S100 Argus) an die Ukraine abgeben, wird die Auslieferung vorgezogen. Außerdem bekommen die schwedischen Luftstreitkräfte eine zusätzliche GlobalEye.
Dieser Artikel kann Links zu Anbietern enthalten, von denen FLUG REVUE eine Provision erhalten kann (sog. „Affiliate-Links“). Weiterführende Informationen hier.