Indien modernisiert Suchoi Su-30MKI Flanker - ohne Russland

Hindustan beginnt Flanker-Modernisierung
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Upgrade für Indiens Su-30MKI – ohne Russland

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Die indischen Flanker erhalten ein umfangreiches Upgrade-Paket. Mehr als die Hälfte der Systeme stammt aus dem eigenen Land – darunter auch das "Gehirn" des Jets. Nur das "Herz" fehlt.

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Die Suchoi Su-30MKI bildet das Rückgrat der indischen Luftstreitkräfte. Damit das auch in Zukunft so bleibt, hat die einheimische Industrie ein ehrgeiziges Modernisierungsprogramm gestartet. Bereits im vergangenen Oktober genehmigte das indische Verteidigungsministerium das Upgrade-Programm mit einem Gesamtwert von umgerechnet rund 6,9 Milliarden Euro. In einer ersten Tranche sollen 100 Maschinen ein neues Radar mit elektronischer Strahlschwenkung, verbesserte Avionik und eine modernisierte Ausstattung für den elektronischen Kampf erhalten. Ein Großteil der Systeme stammt aus Indien. So könnte es sich beim Radar um eine Variante des für die Tejas vorgesehen Uttam handeln. Auch weitere, im eigenen Land entwickelte Flugkörper sollen zum Arsenal stoßen.

© Mathias Leischner
Neue Flanker für Indien Die indischsten Su-30, die es jemals gab

Flugsteuerung aus Indien

Die Modernisierung erfolgt unter der Führung von Hindustan Aeronautics Limited (HAL) mit Unterstützung der staatlichen Entwicklungsorganisation für Verteidigungsprodukte (Defence Research and Development Organisation, DRDO). Indien arbeitet bereits seit rund einem Jahrzehnt an der Verbesserung der Flanker-Flotte. In einem späteren Schritt soll sogar das russische digitale Flugsteuerungssystem einer einheimischen Ausführung weichen.

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Das AL-41F-1 kommt auch in der Suchoi Su-57 zum Einsatz.

Kein neues Triebwerk aus Russland

Eigentlich stand auch der Einbau des russischen AL-41F-1S-Triebwerks zur Disposition, fiel aber wohl aus Kostengründen und geänderten Prioritäten von der Liste. Die Verwendung in der indischen Flanker wäre allerdings auch in Hinblick auf den gestiegenen Bedarf an elektrischer Leistung unter Umständen keine schlechte Idee. Der Antrieb kommt in der Su-35 zum Einsatz und zeichnet sich unter anderem durch einen um knapp 16 Prozent höheren Schub als beim AL-31FP der Su-30MKI aus. Auch die ersten Exemplare des Stealth-Jägers Su-57 besitzen eine Variante des als Saturn 117S entwickelten Aggregats.

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Die Su-30MKI fliegt seit mehr als 20 Jahren bei den indischen Luftstreitkräften.

Rückgrat der Flotte

Die indischen Streitkräfte hatten das erste noch in Russland gebaute Exemplar der Su-30MKI im Jahr 2002 übernommen. Den Großteil der insgesamt 272 Exemplare baute Hindustan jedoch in Lizenz. Die Kampfflugzeuge befinden sich bei 13 Staffeln in Dienst. Sie sind auf den Fliegerhorsten Bareilly, Chabua, Halwara, Jodhpur, Pune, Sirsa, Tezpur, Thanjavur und Uttarlai stationiert.

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