FCAS-Anforderungen festgelegt durch die Luftwaffen

Industrie muss sich einigen
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FCAS-Anforderungen festgelegt

© Airbus

Die Inspekteure der Armee de l´Air de de l´Espace, der Luftwaffe und der Ejercito del Aire haben am Montagabend in Paris eine neue Version des Operational Requirements Document für das Kampfflugzeug der nächsten Generation unterzeichnet.

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"Deutschland, Frankreich und Spanien haben ... den Weg des Programms bis 2027 geebnet. Jetzt muss die Industrie ran – und sich einigen. Mit dem Kampfflugzeug der Zukunft stärken wir europäische Fähigkeiten, Industrie & Technologie", so das Verteidigungsministerium in Berlin.

Das Next Generation Weapon System soll das primäre Waffensystem der Nutzerstaaten in der Dimension Luft sein. Ab etwa 2040 soll es dann die Eurofighter- und Rafale-Flotten ablösen.

Die operationellen Anforderungen für das Next Generation Weapon System (NGWS) bringen "eine gemeinsame Vision über die operativen Fähigkeiten des NGWS zum Ausdruck". Das NGWS ist Teil des Future Combat Air System (FCAS).

Im Gegensatz zu den Vorgängersystemen handelt es sich beim NGWS nicht um eine alleinstehende Plattform. Das Waffensystem setzt sich aus einem zentralen, bemannten New Generation Fighter (NGF), diversen unbemannten Fähigkeitsträgern (Remote Carrier) und einem Informations- und Missionsmanagement System (Air Combat Cloud) zusammen.

Um seiner Rolle gerecht zu werden, muss das Next Generation Weapon System laut Luftwaffe "einige funktionale Forderungen erfüllen".

Stealth-Eigenschaften sollen alle taktisch relevanten Signaturen verringern, vornehmlich die Radarrückstrahlung bei der Erfassung durch weiträumige gegnerische Luftraumüberwachung. Dabei hat die Form des Luftfahrzeugs den größten Effekt auf die Stealth-Eigenschaften. Die Form hat sowohl Auswirkungen auf die Reduktion des Radarquerschnitts, um das Flugzeug möglichst nicht sichtbar zu machen, als auch auf die Aerodynamik des Flugzeugs, die nicht zu sehr unter der Form leiden sollte. Das heißt, es gilt den Spagat zwischen hoher Stealth-Fähigkeit und möglichst guter Aerodynamik zu schaffen.

Im Bereich des intelligenten elektronischen Kampfes gibt es einen Wettstreit zwischen Maßnahmen zur Ortung eines Luftziels und Gegenmaßnahmen zum Schutz des Luftfahrzeugs vor Entdeckung. Bei der sogenannten "kognitiven elektronischen Kampfführung" handelt es sich um ein Konzept maschinellen Lernens, das das Lernverhalten von Lebewesen nachahmen und auf elektronische Systeme übertragen soll.

Grundsätzlich zeigt sich die Leistungsfähigkeit eines Luftfahrzeugs darin, sich gegen andere Flugzeuge und Luftverteidigungssysteme durchzusetzen sowie viele verschiedenartiger Ziele mit hoher Wirksamkeit und zu vertretbaren Kosten zerstören zu können, ohne selbst Schaden zu nehmen. Neben einer Entwicklung verschiedener Antriebsalternativen spielt die Bewaffnung eine zentrale Rolle. So wird das künftige Luftfahrzeug eine hohe Präzision der Luft-Boden-Bewaffnung benötigen als auch Luft-Luft-Waffen mit einer hohen Reichweite.

Kennzeichnend für Luftfahrzeuge der fünften Generation sind die Vernetzung der Sensordaten des einzelnen Luftfahrzeugs in ein taktisch-operatives Netzwerk. Dafür werden eine komplexe Software und genug Rechenleistung im Flugzeug benötigt werden, um die großen Datenströmen zu verarbeiten. Daneben ist zusätzlich die Frage nach der Abschirmbarkeit des Gesamtsystems gegen gegnerische elektronische Maßnahmen und Cyber-Angriffe entscheidend.

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