Neuer Kampfjet soll F-22 ablösen - USAF will an Raptor-Nachfolger festhalten, aber Tanker killen

Kein neuer Stealth-Tanker?
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USAF hält an Raptor-Nachfolger fest

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Die Neubewertung der Zukunftsplanung der US Air Force sieht ein neues, bemanntes Kampfflugzeug als unverzichtbar an. Dennoch könnte die neue Strategie ein erstes Opfer gefunden haben.

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Steigender Kostendruck, veränderte Szenarien: Die US Air Force war sich zeitweise nicht sicher, wohin die Reise bei einem zukünftigen Kampfflugzeug gehen wird. Daher pausierten die Generäle das NGAD-Programm (Next Generation Air Dominance), um die Anforderungen in einer Studie zu bewerten. Nun gaben sie auf dem diesjährigen Symposium der Air & Space Forces Association erste Einblicke in die Ergebnisse der Überlegungen.

So bleibt ein bemanntes Kampfflugzeug der sechsten Generation unverzichtbar. "Die gesamten Streitkräfte sind auf Luftüberlegenheit angewiesen", sagte der Kommandeur des Air Combat Commands, General Kenneth Wilsbach. "Sie ist der erste Baustein jeder anderen militärischen Operation." Allerdings setzt die USAF nicht nur auf einen möglichen Nachfolger der F-22 Raptor, sondern will das Arsenal weiterhin mit unbemannten Fluggeräten ergänzen. Erster Schritt ist hier das Collaborative Combat Aircraft Programm (CCA), das mit den Jägerdrohnen FQ-42 und FQ-44 eine neue Klasse innerhalb der US-Streitkräfte einführt.

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„Next Generation Air Dominance“ Was wird aus den Zukunftsplänen der US Air Force?

Piloten bleiben im Cockpit

Aber auch langfristig seien bemannte Kampfflugzeuge unverzichtbar: "Ich sehe uns niemals vollständig von bemannten Flugzeugen weggehen", bestätigte der für die USAF-Strategie zuständige Generalmajor Joseph Kunkel. Trotzdem liegen noch viele offene Fragen vor den Planern, allen voran die Finanzen: so hatte der frühere Secretary of the Air Force, Frank Kendall, allein die Entwicklungskosten für einen F-22-Nachfolger auf rund 20 Milliarden Dollar geschätzt.

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Ein Stealth-Tanker wie hier von Lockheed Martin vorgeschlagen, wird wohl nicht realisiert.

Aus für Stealth-Tanker?

Damit wird der Druck höher, zudem das strategisch wichtige Sentinel-Programm für eine neue Interkontinentalrakete massive Kostensteigerungen aufweist. Ein Opfer möglicher Sparmaßnahmen könnte das NGAS-Projekt für einen Tarnkappen-Tanker sein (Next-Generation Air Refueling System). Laut einem Bericht des US-Magazins Aviation Week will die USAF-Führung das Programm zu Gunsten von NGAD begraben. Statt Kampfjets mit Stealth-Tankern näher am Gegner mit Kraftstoff zu versorgen, soll die Fähigkeit des Opponenten, die normalen Tanker aus größerer Entfernung zu entdecken, bekämpft werden.

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