F-16-Kampfjet fliegt voll automatisch - mit VIP im Cockpit

Künstliche Intelligenz steuert Kampfjet mit Minister
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VIP vorne im Cockpit - F-16 fliegt komplett autonom

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Ohne die Steuerung zu berühren, flog Secretary of the Air Force Frank Kendall im vorderen Cockpit einer modifizierten F-16 Fighting Falcon. Die künstliche Intelligenz an Bord steuerte das Kampfflugzeug komplett eigenständig.

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Auch in der Luftfahrt sind künstliche Intelligenzen nicht mehr wegzudenken. Sein Vertrauen in die neue Technologie bewies nun auch der US-Politiker Frank Kendall. Als Secretary of the Air Force ist er quasi der zivile Chef der USAF und beaufsichtigt unter anderem die verschiedenen Rüstungsprogramme. Ein besonders Wichtiges ist das Collaborative Combat Aircraft. In diesem Projekt sollen bis zum Ende dieses Jahrzehnts autonome Kampfflugzeuge selbstständig Missionen durchführen. Kendall plant die Beschaffung von mehr als 1000 solcher Fluggeräte.

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Minister im Kampfjet

Ohne KI-Systeme lässt sich das Programm nicht realisieren. Am 2. Mai überzeugte sich Kendall auf der Edwards Air Force Base in Kalifornien vom Stand der Dinge: Obwohl er über keine fliegerische Erfahrung verfügt, nahm er im vorderen Cockpit einer speziell modifizierten Lockheed Martin F-16D Platz. Die X-62A VISTA (Variable Stability In-flight Simulator Test Aircraft) verfügt über eine variable Flugsteuerung, mit der sich verschiedene Flugzeugmuster simulieren lassen. Im Rahmen des Air-Combat-Evolution-Programms (ACE) der DARPA erhielt der Jet eine spezielle Software, die eigenständig Luftkampfmanöver durchführen kann.

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Autonomer Luftkampf

Im vergangenen Herbst führte die KI-gesteuerte X-62 über Edwards erstmals Dogfights durch. Beim Flug des Ministers saß aus Sicherheitsgründen ein Testpilot im hinteren Cockpit der Fighting Falcon. Aber laut Angaben der USAF musste er zu keinem Moment des Fluges eingreifen: Die Mission erfolgte komplett autonom. Während des Einsatzes absolvierte das Flugzeug verschiedene taktische Manöver, einschließlich eines Luftkampfes als Echtzeitreaktion auf eine simulierte Bedrohung.

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Kendall (links) und ein Sicherheitspilot auf dem Weg zur X-62. Der Flug erfolgte laut USAF ohne jegliche menschliche Steuereingabe.

Die Zukunft der Militärluftfahrt?

Sein Fazit fiel positiv aus: "Das Potenzial für einen autonomen Luftkampf ist seit Jahrzehnten vorstellbar, aber die Verwirklichung ist bis jetzt ein ferner Traum geblieben. Im Jahr 2023 durchbrach die X-62A eine der wichtigsten Barrieren in der Kampffliegerei. Dies ist ein Moment der Veränderung, der durch die bahnbrechenden Leistungen des ACE-Teams ermöglicht wurde", sagte Kendall.

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