Die tschechischen Luftstreitkräfte könnten mit dem Erwerb von zwei C-390 Millennium zum sechsten Kunden der brasilianischen Eigenentwicklung werden. Aber Embraer hat beim Jet-Transporter noch mehr zu feiern.
Nach knapp 13 Jahren nimmt Tschechien jetzt die Verhandlungen über den definitiven Kauf von zwei Exemplaren der C-390 auf. Das tschechische Verteidigungsministerium identifizierte den brasilianischen Jet-Transporter in einer aktuellen Marktstudie als passendste Lösung für die eigenen Streitkräfte. Schon im Jahr 2010 hatte das Ministerium im Rahmen der tschechischen Programmbeteiligung eine Absichtserklärung über den Kauf von zwei Maschinen unterschrieben. Mit dem modernen Muster will Tschechien seine bestehende Flotte aus Airbus C295M und Let L-410 modernisieren. Angesichts der reduzierten Bestellung der brasilianischen Streitkräfte ist der Exporterfolg besonders wichtig.
Tschechien ist als Industriepartner bereits bei der C-390 an Bord.
Beteiligung am Programm
Aero Vodochody ist bereits Partner beim C-390-Programm. Das tschechische Luftfahrtunternehmen produziert mehrere Komponenten für alle gebauten Millennium-Flugzeuge, unter anderem Teile des hinteren Rumpfs, die Laderampe sowie die Notausstiege und Türen. Der jetzt verhandelte Kaufvertrag schließt sowohl die Ausbildung von Piloten, Lademeistern und Technikern mit ein als auch die Lieferung von Ersatzteilen sowie eine zeitliche begrenzte Vor-Ort-Unterstützung durch Embraer-Personal. Bisher haben sich mit Brasilien, den Niederlanden, Österreich, Portugal und Ungarn fünf Nationen für die C-390 entschieden.
Die brasilianischen Luftstreitkräfte verfügen derzeit über sechs C-390 Millennium.
Flugstundenjubiläum in Brasilien
Unterdessen hat die vor vier Jahren in Dienst gestellte C-390-Flotte der brasilianischen Luftstreitkräfte ihre 10000. Flugstunde absolviert. Derzeit verfügt die Força Aérea Brasileira über sechs Exemplare des Transporters, die jüngst auch der Evakuierung brasilianischer Staatsbürger aus Israel dienten. Die Einsatzverfügbarkeit liegt derzeit laut Embraer bei 80 Prozent.
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