Das Unternehmen Top Aces hat vier weitere F-16 von der israelischen Luftwaffe erhalten. Die Jets trafen per Antonow-Transport in Arizona ein. Es ist die zweite Lieferung dieser Art. Das erste F-16-Quartett ist seit Kurzem komplett zugelassen – zivil, versteht sich.
Antonov Airlines-Flug ADB3795 brachte am 21. Juli besondere Fracht nach Pheonix, ins Herz des "Grand Canyon State" Arizona. Die Antonow An-124 mit dem Kennzeichen UR-82008 war tags zuvor in der israelischen Hauptstadt Tel Aviv gestartet. Nach einem Nachtstopp in Keflavik und insgesamt fast 17 Stunden Flugzeit setzte sie am Dienstag um 13.24 Uhr Ortszeit auf dem Phoenix-Mesa Gateway Airport auf. Dort wurde sie bereits erwartet – von Mitarbeitern des Dienstleisters Top Aces, in dessen Auftrag die An-124 unterwegs war. Die luden kurze Zeit später vier teildemontierte F-16A-Kampfjets aus dem Bauch des Frachtriesen. Bei der israelischen Luftwaffe außer Dienst gestellt, sollen sie bei Top Aces mit ziviler Kennung auferstehen – so wie es bereits mit vier ihrer Artgenossen geschehen ist.
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Die ersten kommerziell genutzten F-16
Insgesamt 29 F-16A haben die Top Aces sich in Israel gesichert. Seit mehr als 20 Jahren nutzt die Firma aus Kanada alte Kampfflugzeuge für Zieldarstellung und Gefechtsflugtraining und bietet damit Luftwaffen in aller Welt ihre Dienste an. Die erste Tranche der israelischen F-16 landete im Januar 2021 in Phoenix. Im eigens eröffneten "F-16 Center of Excellence" der Top Aces wurden die teilzerlegten Falken, in Israel nennt man sie "Netz", in den folgenden Monaten demilitarisiert und wieder zusammengebaut. Am 18. Mai stieg die erste von ihnen mit der zivilen Kennung N854TA in den blauen Himmel über Arizona. Inzwischen haben auch die anderen drei Maschinen von der FAA ihre Papiere erhalten. "Wir sind jetzt in der Lage, eine 4-Ship-Formation mit FAA-zertifizierten F-16 zu fliegen", frohlockten die Top Aces jüngst auf Twitter. Nach eigenen Angaben sind die Kanadier das erste private Unternehmen der Welt, das F-16 für kommerzielle Zwecke betreibt.
Vier ehemals israelische F-16 haben die Top Aces bereits zertifizieren lassen. Sie tragen noch das Tarnkleid der israelischen Luftwaffe.
Sparringspartner für die US-Luftwaffe
Mit der Ankunft der nächsten vier Jets aus Tel Aviv hat das "F-16 Center of Excellence" nun mutmaßlich genug Nachschub für den Rest des Jahres. In einigen Monaten dürften auch sie für ihren neuen Dienstherrn wieder aufsteigen. Unterdessen sollen die ersten vier Maschinen noch in diesem Jahr ihre ersten Einsätze fliegen. Die Top Aces werden die israelischen F-16 vorerst exklusiv für das Training mit US Air Force und US Navy im Rahmen des sogenannten IDIQ-Vertrages (Indefinite Delivery/Indefinite Quantity) einsetzen. Zu diesem Zweck erhalten alle Maschinen das hauseigene Advanced Aggressor Mission System (AAMS). Dazu zählen ein hochmodernes AESA-Radar sowie ein Infrarot-Search-and-Track-System (IRST).
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