F-35A aus Norwegen landen in Finnland auf der Straße

Premiere in Finnland
:
Norwegens F-35A landen (und starten) auf der Straße

© Finnische Luftwaffe 9 Bilder

Was machen Kampfjet-Geschwader, wenn bei einem Krieg die heimischen Stützpunkte zum bevorzugten Angriffsziel des Gegners werden? Klar, sie weichen auf die Landstraße aus. Das Training dieses Szenarios liegt wieder im Trend. Für die F-35A ist es Neuland.

Kompletten Artikel anzeigen

Es ist jetzt bereits acht Jahre her, dass die Lockheed Martin F-35A ihre Indienststellung erlebte. Seither hat sich der Stealth-Fighter Schritt um Schritt für zahlreiche Einsatzgebiete und Aufgaben qualifiziert. Doch auf die Landstraße schickte bislang keiner der inzwischen neun Nutzer einen seiner Jets. Einzig die US Marines trainierten im August schon mit der F-35 in Kalifornien auf einem Highway – allerdings mit der Senkrechtlande-Variante F-35B. Und so oblag es nun der norwegischen Luftwaffe und ihren F-35A, als erste auch mit der konventionell startenden Lightning II-Variante diesem Beispiel zu folgen.

Social Media Inhalt

Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle zeigen wir weitere Inhalte, die den Artikel ergänzen. Mit Klick auf den Button geht es weiter zu unserer mobilen Website.

Lightning II auf Straße 551

Schauplatz der Premiere auf der Straße war Ostfinnland, wo die finnische Luftwaffe nahe der Ortschaft Tervo eine "Road Base" auf einem Abschnitt der Regionalstraße 551 unterhält. Dort fand vom 18. bis 22. September die internationale Übung "Baana 23" statt. An dieser beteiliugten sich neben den Finnen und ihren F/A-18 Hornets auch Eurofighter Typhoon der Royal Air Force – und eben zwei F-35A aus Norwegen. Die beiden Tarnkappen-Kampfjets landeten laut offiziellen Angaben am 21. September gegen 15 Uhr Ortszeit, nachdem sie in der Region mit finnischen F/A-18C trainiert hatten. Nach einem "Hot Pit Refueling", dem Auftanken bei laufendem Triebwerk, seien die F-35A direkt wieder zu einem weiteren Einsatz gestartet.

© Finnische Luftwaffe

Die Norweger sind seit dem 21. September der erste Betreiber der F-35A, der seine Stealth-Kampfjets von einer Landstraße operieren ließ.

"Meilenstein" für die NATO

Generalmajor Rolf Folland, Chef der norwegischen Luftstreitkräfte, zeigte sich zufrieden mit der Erkenntnis, dass die hochmoderne F-35A sich nach bester Kalter-Krieger-Sitte offensichtlich gut mit den improvisierten Gegebenheiten einer Landstraße klarkommt. "Das ist ein Meilenstein, nicht nur für die norwegische Luftwaffe, sondern auch für die nordischen Länder und für die NATO", konstatierte Folland. Der Einsatz der F-35A von der finnischen Straße 551 beweise "unsere Fähigkeit, ein Konzept der Zerstreuung umzusetzen." Das erhöhe die Überlebensfähigkeit der Kampfflugzeugstaffeln im Kriegsfall erheblich – und mache es einem möglichen Feind sehr viel schwerer, "unsere Flugzeuge am Boden auszuschalten."

Dieser Artikel kann Links zu Anbietern enthalten, von denen FLUG REVUE eine Provision erhalten kann (sog. „Affiliate-Links“). Weiterführende Informationen hier.

Meist gelesen 1 Top 10 Kampfjets mit der größten Zuladung Diese Kampfflugzeuge können die meisten Waffen tragen 2 37 Stunden nonstop in der Luft B-2 Stealth-Bomber greifen Iran mit GBU-57 an 3 Leonardo AW249 Fenice Auge in Auge mit Italiens Kampfhubschrauber-Biest 4 Franzosen machen Stunk Scheitert das FCAS-Projekt am Starrsinn von Dassault? 5 Neues Frühwarnflugzeug aus Schweden Frankreich kauft GlobalEye als E-3-Ersatz