1.000 Testflüge für Südkoreas neuen Top-Kampfjet KF-21 Boramae

„Stealth-Fighter light“
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1.000 Testflüge für Südkoreas Top-Kampfjet KF-21

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Südkoreas neuer Kampfjet, die KAI KF-21 Boramae, schreitet weiter durch die Flugerprobung. 1.000 unfallfreie Testflüge stehen für den Fighter nunmehr zu Buche. Ein Erfolg, auf dem sich die Koreaner allerdings nicht ausruhen können. Denn das Ziel bleibt ehrgeizig.

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Als die erste KF-21 Boramae im Juli 2022 zum Jungfernflug startete, war das für Südkoreas Luftfahrtindustrie ein Meilenstein. Nie zuvor hatte das Land in Eigenregie ein auch nur annähernd so komplexes Flugzeugprogramm aufgezogen. Die hochmoderne KF-21 ist das größte, stärkste und beste Kampfflugzeug, das jemals in Südkorea entworfen und gebaut wurde. Das Meisterstück, entwickelt zwar mit Schützenhilfe von Lockheed Martin in den USA, aber letztendlich doch in Eigenregie.

© DAPA (Screenshot Video)

Luftbetankungstests gehörten ebenfalls bereits zum Erprobungsprogramm für die KF-21 Boramae.

Halbzeit im Testprogramm

Inzwischen fliegen sechs Prototypen der KF-21, vier Ein- und zwei Doppelsitzer. Alle sechs sammeln im Testprogramm fleißig Flugstunden – so fleißig, dass Südkoreas Rüstungsagentur DAPA am 28. November den 1000. erfolgreichen, unfallfreien Boramae-Flug verkündete. Damit ist offiziell Halbzeit in dem auf 2.000 Testflüge angesetzten Erprobungsprogramm, das planmäßig 2026 seinen Abschluss finden soll.

Die ersten 1.000 Flüge hielten für die Boramae-Prototypen zahlreiche Herausforderungen bereit: Versuche mit Luft-Luft-Lenkwaffen, Luftbetankung, Überschalflüge, Systemtests und Flüge unter extremen Wetterbedingungen. Damit sei die Tauglichkeit und Sicherheit des Entwurfs hinlänglich belegt, schreibt die DAPA in einer Pressemitteilung. Die Agentur sieht das Projekt weiter voll im Plan, der 2026 in der Übergabe der ersten in Serie gebauten KF-21 an die südkoreanische Luftwaffe gipfeln soll.

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Tarnkappe light

Die KAI KF-21 Boramae gilt unter Beobachtern als moderner Mehrzweck-Kampfjet der Generation 4.5, mit Fly-by-Wire-Flugsteuerung, einem südkoreanischen AESA-Radar von Hanwha Systems und ebenfalls in Südkorea produzierten elektrooptischen Sensoren. Das Design der KF-21 zielt grundsätzlich auf eine geringe Radarsignatur ab, jedoch besitzt das Muster keine internen Waffenschächte. Unter anderem deshalb geht die Boramae daher nicht als vollwertiger Tarnkappen-Kampfjet durch.

Rund zwei Drittel aller Komponenten sollen aus südkoreanischer Produktion kommen, wenngleich KAI bei Schlüsselkomponenten wie Triebwerk oder Schleudersitz auf bewährte Technik aus dem Ausland setzt. So wird die KF-21 von zwei GE F414-Turbofans angetrieben, Piloten sitzen auf dem Mk.18-Feuerstuhl von Martin-Baker. Raytheon steuert Elemente wie die Zapfluft- und Kabinendruckregelung sowie die Flüssigkeitskühlung für die Elektronik bei.

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