USS Lincoln dampft heran - mit neuem Material
Bald ist die F-22 Raptor nicht mehr das einzige US-Stealth-Kampfflugzeug in der Region des Mittleren Ostens. Der Flugzeugträger USS Abraham Lincoln bringt Nachschub von den Marines – und eine weitere Überraschung.
Zur Ablösung der USS Theodore Roosevelt hat sich die USS Abraham Lincoln aus dem Pazifikraum auf den Weg in Richtung Mittlerer Osten gemacht. Am 11. August kam dann die Order von Verteidigungsminister Lloyd Austin, einen Zahn zuzulegen, um so früh wie möglich vor Ort zu sein.
Verstärkung der Präsenz
An Bord ist das Trägergeschwader CVW-9 stationiert, das eine Besonderheit aufweist: die derzeit einzige Staffel des US Marine Corps auf einem aktiven Carrier, die mit der Lockheed Martin F-35C ausgestattet ist. Die VFMA-314 hatte bereits im Jahr 2020 mit der Umrüstung auf die Flugzeugträger-Variante der Lightning II begonnen.
Zum ersten Mal in der Region
Nach 2022 (von Januar bis August) ist es bereits die zweite Einsatzfahrt der Black Knights auf der Lincoln. Die Premiere hatte allerdings im Pazifik stattgefunden. Damit fliegen die F-35C der VMFA-314 zu ersten Mal in der arabischen Region. Aktuell ist das Stealth-Kampfflugzeug auf den Trägern der Navy noch deutlich in der Minderheit. Neben der Einheit der Marines gibt es derzeit nur zwei Staffeln der US Navy, und zwar die VFA-97 Warhawks auf der USS Carl Vinson, und die VFA-147 Argonauts auf der USS George Washington.
Zum ersten Mal setzt die US Navy den neuen Störbehälter AN/ALQ-249(V)1 ein (hier rechts unter der Tragfläche der Growler, erkennbar an der dickeren, runden Form).
Neuer Störbehälter
An Bord der Lincoln gibt es zudem eine weitere Premiere: Die EA-18G Growler der VAQ-133 setzen erstmals den neuen Störbehälter AN/ALQ-249(V)1 ein. Der von Raytheon entwickelte NGJ-MB (Next Generation Jammer-Mid Band) soll die bisherigen AN/ALQ-99 ersetzen. Er besitzt Antennen mit elektronischer Strahlschwenkung und eine modulare Architektur mit deutlich größerer Leistungsfähigkeit. Angeblich soll auch die Zerstörung gegnerischer Emitter mit gezielten Mikrowellen-Impulsen möglich sein. Auf jeden Fall könnte sich das neue System bei der Störung gegnerischer Drohnen-Signal als wertvoll erweisen – wenn es denn dazu kommen sollte.
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