Russlands Luftwaffe hat offenbar weitere zwei Suchoi Su-57 aus der Serienfertigung erhalten. Die Stealth-Jets wurden beim Auftanken auf dem Flughafen Nowosibirsk beobachtet. Unterdessen halten sich Gerüchte, die Su-57 sei an Einsätzen im Ukraine-Krieg beteiligt.
76 Suchoi Su-57 hat die russische Luftwaffe fest bestellt. Drei Geschwader will sie einmal damit ausrüsten. Doch bis das eintrifft, werden noch einige Jahre ins Land streichen. Denn zwar läuft in Komsomolsk am Amur im Fernen Osten Russlands die Serienfertigung des neuen Superfighters. Doch der Ausstoß an fertigen Exemplaren ist bislang sehr überschaubar. Bis zum Beginn des Krieges in der Ukraine am 24. Februar hatte Suchoi ganze drei Su-57 an Russlands Luft- und Weltraumkräfte ausgeliefert. Die erste davon war bereits an Heiligabend 2020 übergeben worden – wobei es sich genaugenommen um das zweite Serienflugzeug handelte, denn das ursprünglich erste Exemplar war ein Jahr zuvor abgestürzt.
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Tankstopp in Sibirien
Inzwischen nennt die russische Luftwaffe immerhin fünf Serien-Su-57 ihr Eigen. Vergangene Woche "erwischten" Planespotter zwei nagelneue Exemplare beim Auslieferungsflug, als auf ihrem Weg aus dem Fernen Osten zum Tanken auf dem Flughafen Nowosibirsk-Tomaltschowo Station machten. Auf Fotos sind die beiden Maschinen mit den roten Bordnummern 53 und 54 zu sehen, wie sie in Nowosibirsk einschweben, gemeinsam über das Vorfeld rollen – und den Airport schließlich mit offiziell unbekanntem Ziel wieder verlassen.
Die Serienfertigung der Su-57 erfolgt in Komsomolsk am Amur. Bis Jahresende sollen dort zwei weitere Exemplare aus der Halle rollen.
Langsame Lieferung
Endstation für die neuen Jets war vermutlich das südwestrussische Achtubinsk. Die Luftwaffe "sammelt" ihre ersten Serienjets dort im Staatlichen Flugtestzentrum GLIZ, um sie auf ihre später zugedachten Einsatzrollen vorzubereiten und erste Piloten auf dem neuen Muster einzuweisen. Ein erstes Regiment wird voraussichtlich im Bezirk Krasnodar aufgestellt. Im Laufe des Jahres 2022 sollen dem Vernehmen nach noch zwei weitere neue Su-57 an die Luftwaffe gehen. Bis 2025 plant man in Komsomolsk am Amur, den Ausstoß auf 14 Flugzeuge pro Jahr zu steigern. Dass die russische Luftwaffe wie geplant alle 76 Su-57 bis Ende 2027 erhält, scheint vor diesem Hintergrund ziemlich unrealistisch.
Einsatz in der Ukraine?
Unterdessen halten sich in Russland Gerüchte, wonach die Stealth-Kampfjets zumindest punktuell auch schon beim Krieg in der Ukraine zum Einsatz kamen. So zitierte die Nachrichtenagentur Tass am 20. Mai einen anonymen Insider mit den Worten: "Der Einsatz von Su-57-Flugzeugen in der Ukraine begann zwei bis drei Wochen nach Beginn der Spezialoperation. Die Flugzeuge operieren außerhalb der Zone aktiver feindlicher Luftverteidigung und verwenden Raketenwaffen." Eine offizielle Bestätigung zu dieser Aussage gibt es nicht. Allerdings wäre es für die Su-57 nicht der erste Einsatz in einem Kriegsgebiet: Bereits 2018 hatte Russland einige Vorserienexemplare des Tarnkappenjets für Tests unter Realbedingungen nach Syrien verlegt, wo sie ebenfalls in zweiter Reihe operierten.
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