Deutscher Airbus A400M in Singapur: Kein Zutritt für Chinesen?

Betreten verboten bei Singapore Airshow
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Deutsche A400M - kein Zutritt für Chinesen?

© SeongJoon Cho/Bloomberg via Getty Images 28 Bilder

Bei der Singapore Airshow fühlten sich Besucher aus China in der vergangenen Woche vor den Kopf gestoßen: Sie durften einen ausgestellten Airbus A400M der deutschen Luftwaffe nicht betreten – weil sie Chinesen waren. Der Vorfall schlug Wellen. Airbus entschuldigt sich.

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Bei der Singapore Airshow, die in diesem Jahr vom 20. bis 25. Februar stattfand, trumpften die Flugzeugbauer Chinas mit starker Präsenz auf. Doch auch der Westen hatte vor Ort einiges zu bieten. So zeigte Airbus – neben einigen zivilen Exponaten wie der A350 – seinen Militärtransporter A400M, in Gestalt einer Maschine der deutschen Luftwaffe. Besucher aus China durften die wuchtige Viermot zunächst aber nur von außen bestaunen. Sie wurden – im Gegensatz zu Gästen aus anderen Ländern – vor dem Flugzeug abgewiesen.

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"Diskriminierung des chinesischen Volkes"

Diesen Vorwurf jedenfalls erhoben zahlreiche Chinesen im Nachgang über die sozialen Medien, wie unter anderem die BBC sowie Global Times China berichten. Mehrere chinesische Besucher machten ihrem Ärger über diese Praxis auf dem Airbus-Profil des chinesischen Netzwerks Weibo Luft. Ein auch auf X (ehemals Twitter) kursierendes Video zeigt, wie eine Airbus-Mitarbeiterin einem Besucher, der nach eigenen Angaben "aus China" kommt, sagt, in diesem Fall sei der Zugang zum Flugzeug aufgrund militärischer Richtlinien "nicht möglich". "Ein anderer Blogger sagte, er sei von deutschen Militärangehörigen verjagt worden und habe bei den Organisationen der Flugschau eine offizielle Beschwerde wegen 'Diskriminierung des chinesischen Volkes' eingereicht", ergänzt die BBC.

© SeongJoon Cho/Bloomberg via Getty Images

An den letzten beiden Tagen der Singapore Airshow öffnete Airbus die A400M 54+03 auch für chinesische Besucher.

Airbus reagiert

Tatsächlich reagierte Airbus prompt – und bat die verärgerten Besucher aus dem Reich der Mitte um Verzeihung. Man sei sich des Problems bewusst und entschuldige sich für etwaige Unannehmlichkeiten, so der Flugzeughersteller in einer Stellungnahme. "Wir haben auf der Messe sofort mit dem Kunden und unseren Airbus-Teams kommuniziert und uns abgestimmt, um sicherzustellen, dass das Flugzeug für den Zugang geöffnet ist." Das gelte "für alle Besucher für den Rest der Flugshow". Ab Samstagnachmittag durften somit auch chinesische Gäste das Innere der deutschen A400M mit dem Kennzeichen 54+03 begutachten.

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