Serbien zeigt erstmals Mi-35P: Premiere für "fliegende Panzer"

Premiere für Mil Mi-35P
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Serbien zeigt erstmals „fliegende Panzer“ aus Zypern

© Serbische Luftwaffe 17 Bilder

Mit elf gebraucht aus Zypern erworbenen Mil Mi-35P vervierfacht Serbien seine Kampfhubschrauberflotte. Die zyprischen Mi-35 kamen Ende 2023 per Antonow in Serbien an. Jetzt sind die ersten sechs durchgecheckt, umlackiert – und bereit für ihr Publikumsdebüt.

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Das braune Tarnschema der zyprischen Nationalgarde ist verschwunden, die "neuen" Mi-35P der Serben sind jetzt dunkelgrau. Denselben Farbton tragen bereits die vier Mi-35M, die Serbien 2019 fabrikneu aus Russland erhielt. Im Gegensatz zu denen zeigt sich die heiße Gebrauchtware, seit November 2023 in serbischem Besitz, beim Tag der offenen Tür auf dem Fliegerhorst Batajnica vor den Toren Belgrads nur am Boden und nicht im Flugprogramm. Dennoch ist es eine Premiere, denn die Öffentlichkeit bekommt die zugekauften Mi-35P aus Zypern an diesem Wochenende erstmals zu Gesicht.

© Zyprische Nationalgarde
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Frisch überholt und neu lackiert

Sechs der insgesamt elf "fliegenden Panzer", die vor knapp einem Jahr im Frachtraum einer ukrainischen Antonow An-124 von Zypern nach Serbien reisten, sind aktuell in Batajnica ausgestellt. Es dürfte sich dabei um sämtliche Exemplare haben, die ihre obligatorische Frischekur beim Unternehmen Fabrika aviona Utva aus Pančevo, 40 Kilometer östlich von Batajnica, bereits hinter sich haben. Optisch unterscheiden sie sich von den Mi-35M der serbischen Luftwaffe vor allem durch ihre Kennzeichen, von 201 aufsteigend, während die Mi-35M die Nummern 101 bis 104 tragen.

© Serbische Luftwaffe

Während die sechs ex-zyprischen Mi-35P in Batajnica nur am Boden gezeigt wurden, waren die Mi-35M auch in der Luft präsent.

Warum dunkelgrau?

Ob alle Hubschrauber des jetzt gezeigten Sextetts tatsächlich schon voll einsatzbereit sind, ist unbekannt. Auch über den Bearbeitungsstand der fünf restlichen Mi-35P gibt es keine Informationen. Die erste in Pančevo überholte Mi-35P war am 1. Juli 2024 zum ersten Testflug gestartet, damals noch in ihrem alten beige-braun-grünen Flecktarnanstrich. Dass die ex-zyprischen Mi-35P dieses Farbkleid nicht behalten würden, war allerdings schon damals klar. "Das ist eine Farbe für Mittelmeerländer, in denen es mehr Sand und Steine als Wälder gibt", hatte Serbiens Präsident Aleksandar Vučić bereits im November 2023, kurz nach der Ankunft der Hubschrauber, betont. Man werde sie deshalb entsprechend umlackieren.

© Serbisches Verteidigungsministerium
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Schwierige Wartung

Vučić ist ein erklärter Fan der Mil Mi-35, die er öffentlich als "ein wahres Monster von Kampfhubschrauber" adelte. Was die Wartung und Instandhaltung der Mi-35M und Mi-35P betrifft, wird Serbien indessen auf Unterstützung aus Russland angewiesen sein. Zwar besitzt das Land mit den Betrieben Fabrika aviona Utva in Pančevo und Moma Stanojlovic in Batajnica zwei Wartungszentren für die russischen Kampfhubschrauber. "Bei Komponenten wie Motoren, Hydraulik sowie Haupt- und Heckrotorblättern" seien diese jedoch "stark von der russischen Industrie abhängig", urteilte schon vor Monaten das Fachportal Flight Global. Nichtsdestotrotz planen die Serben nach eigenem Bekunden, die rund 20 Jahre alten Mi-35P aus Zypern bis mindestens 2036 zu betreiben.

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