Am Dienstagabend hat eine Ariane 5 vier Galileo-Satelliten in den Orbit gebracht. Damit sind nun insgesamt 22 Satelliten im All - doch nicht alle sind funktionstüchtig.
Die Ariane 5 startete am Dienstag um 19.36 Uhr (MEZ) vom europäischen Raumflughafen Kourou in Französisch-Guayana. Das erste Paar der je 715 Kilogramm schweren Galileo-Satelliten wurde rund dreieinhalb Stunden nach dem Start, das zweite Paar 20 Minuten später von der Aussetzvorrichtung der Ariane-5-Oberstufe in ihren 22.922 Kilometer hohen Umlaufbahnen ausgesetzt, wie die europäische Raumfahrtagentur ESA mitteilte.
Die Galileo-Satelliten Nummer 19 bis 22 werden in den kommenden Tagen auf ihre endgültigen Einsatzorbits manövriert. Darauf folgte eine rund sechsmonatige Testphase, um sie voll funktionsfähig mit den bereits im Einsatz befindlichen Galileo-Satelliten vernetzen zu können.
Die Galileo-Konstellation besteht nun aus insgesamt 22 Satelliten, allerdings sind nicht alle davon funktionstüchtig. Einer der ersten IOV-Satelliten (In-Orbit Validation) hatte von Anfang an ein Antennenproblem, ein FOC-Satellit (Full Operational Capability) wurde erst kürzlich in den Reserve-Modus versetzt, wie die ESA bei einem Telefonbriefing am Montag mitteilte. Die zwei Satelliten, die im August 2014 aufgrund einer Fehlfunktion der Sojus-Rakete im falschen Orbit ausgesetzt wurden, sollen allerdings im kommenden Jahr in das Netzwerk integriert werden.
Nach Angaben der ESA ist nur noch ein Start im Juli 2018 notwendig, um die Galileo-Konstellation zu vervollständigen. Mit 24 Satelliten im Orbit beträgt die Verfügbarkeit von Galileo-Signalen weltweit 100 Prozent. Bereits vor einem Jahr hatte die Europäische Kommission die ersten Galileo-Dienste freigegeben, darunter der offene Dienst, der Such- und Rettungsdienst, der verschlüsselte Dienst PRS und ein hochgenauer Zeitdienst. Alle Dienste sollen nach der vollständigen Inbetriebnahme 2020 zur Verfügung stehen.
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