NASA-Orbiter entdeckt Luna-25-Absturzstelle
Die russische Sonde war am 19. August auf dem Mond aufgeschlagen. Die NASA hat Bilder des vermeintlichen Absturzortes veröffentlicht.
Eigentlich sollte die russische Sonde Luna-25 am 21. August auf dem Mond landen. Doch die erste Mondmission Russlands seit 1976 scheiterte: Ein Triebwerk, das die Sonde am 19. August in den für die Landung nötigen Orbit bringen sollte, feuerte zu lange. "Das Unglück ist passiert, weil der Motor 43 überflüssige Sekunden gearbeitet hat. Aus diesem Grund bewegte sich das Gerät in eine offene Mondumlaufbahn und stürzte dann auf die Oberfläche des Erdtrabanten", so Juri Borissow, Direktor der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos.
Die US-Raumfahrtbehörde NASA konnte mit dem Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) Ende August Aufnahmen von der von Roskosmos veröffentlichten, geschätzten Aufschlagstelle im Pontécoulant-G-Krater machen und diese mit Bildern vor dem Absturz vergleichen. Dabei wurde ein neuer, kleiner Krater entdeckt.
"Keine Tragödie"
Das jüngste verfügbare Vorher-Bild stammt vom Juni 2022, die aktuellen Aufnahmen wurden am 24. August gemacht. Der neue Krater muss also in der Zwischenzeit entstanden sein. "Da sich der neue Krater in der Nähe des geschätzten Einschlagpunkts von Luna-25 befindet, kommt das LRO-Team zu dem Schluss, dass er wahrscheinlich eher von dieser Mission als von einem natürlichen Impaktor stammt", so die NASA in einer Pressemitteilung.
Der neue Krater hat einen Durchmesser von etwa zehn Metern und liegt am steilen Innenrand des Pontécoulant-G-Kraters, etwa 400 Kilometer vor dem geplanten Landepunkt von Luna-25 am Mondsüdpol.
Trotz des Rückschlags hält Russland an seinen Mondplänen fest. "Man muss daraus keine Tragödie machen, wir müssen Schlussfolgerungen ziehen und in dieser Richtung weiterarbeiten", sagte Borissow wenige Tage nach dem Absturz von Luna-25. Eine Option sei, die Mission 2025/2026 zu wiederholen.
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