Mit dem Flugschrauber Defiant unterlag Sikorsky im Wettkampf der US Army gegen das Kipprotorflugzeug Bell V-280 Valor. Der 457 km/h schnelle Prototyp lässt es jetzt gemütlich angehen – künftig kann man ihn als Museumsstück bewundern.
Sie war dazu gedacht, bei der US Army die Black Hawk zu beerben. Doch daraus wurde nichts. Im Wettstreit um die Nachfolge des legendären Hubschraubers zog die Sikorsky SB>1 Defiant beim von der Army ausgelobten FLRAA-Duell (Future Long-Range Assault Aircraft) gegen die Bell V-280 Valor den Kürzeren. Auch ein Widerspruch gegen die Entscheidung half Sikorsky nicht, der Flugschrauber Defiant blieb auch in zweiter Instanz zweiter Sieger.
Einzug ins Museum
Das futuristische Fluggerät mit koaxialem Hauptrotor und Druckpropeller am Heck, das in Flugtests Geschwindigkeiten bis 457 km/h erreichte, wurde damit arbeitslos. Doch zum Verschrotten war der Prototyp für Sikorsky dann wohl doch zu schade – jedenfalls stiftete der Hubschrauberhersteller die als Einzelstück gebaute SB>1 Defiant dem US Army Aviation Museum in Fort Novosel (Alabama). Anfang November zog die futuristische Defiant, die doch ohne Zukunft blieb, in die Ausstellungshalle ein. Das Museum hielt die Ankunft des großen schwarzen Flugschraubers auf Video fest.
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In guter Gesellschaft
Im Hangar des US Army Aviation Museum parkt die SB>1 Defiant künftig in illustrer Gesellschaft. Zu den Exponaten zählt zum Beispiel ein Prototyp der UH-60 Black Hawk – jenes Hubschraubers also, dessen Nachfolge die Defiant hätte antreten sollen. Außerdem finden sich mit den frühen Mustern R-4 und R-5 die Urahnen aller Sikorsky-Drehflügler im Inventar. Und mit der Boeing–Sikorsky RAH-66 Comanche steht ein weiterer gescheiterter Hightech-Hubschrauber made in USA in der Halle, dessen Schicksal vor 20 Jahren einen ähnlichen Verlauf nahm wie das der SB>1 Defiant: Auch der mit Stealth-Eigenschaften glänzenden Comanche blieb eine Karriere im Dienst der US Army verwehrt, das Programm wurde 2004 aus Geldgründen gestrichen.
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