Angriff auf Nuklear-Rakete-Silo: Härtetest für den neuen USAF-Hubschrauber MH-139 Grey Wolf

Simulierter Angriff auf Nuklear-Raketensilo
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Bewährungsprobe für MH-139 Grey Wolf der USAF

© US Air Force 10 Bilder

Während der Einsatzerprobung musste der neueste Hubschrauber der US Air Force simulierte Angriffe auf Nuklear-Raketensilos abwehren.

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Noch nutzt die US Air Force die bewährte Bell UH-1N Huey zur Sicherung und Unterstützung der strategischen Raketensilos. Doch der Nachfolger in Form der MH-139A Grey Wolf macht weiter Fortschritte. Derzeit läuft die anfängliche Einsatzerprobung und Bewertung (Initial Operational Test and Evaluation, IOT&E). Sie findet unter anderem auf der Malmstrom Air Force Base in Montana statt.

Im Rahmen der Tests musste der Hubschrauber auf Basis der Leonardo AW139 eine erste "scharfe" Mission absolvieren: die Abwehr eines simulierten Angriffs auf ein mit einer Nuklearrakete bestücktes Silo. Der Auftrag lag in der Rückeroberung der von feindlichen Kräften eingenommenen Startanlage der Minuteman-III-ICBM (Intercontinental Ballistic Missile).

Dazu mussten die MH-139A einen Alarmstart hinlegen. Als Reaktion auf die angenommene Bedrohung trugen sie ihre volle Bewaffnung aus seitlich montieren Maschinengewehren. An Bord befanden sich Sicherungskräfte der USAF. Dabei wurde die nötige Zeit gemessen, bis die Helikopter in der Luft waren. Anschließend überflogen sie das Geschehen mehrmals, um sich ein Bild von der Lage zu verschaffen. Dann setzten sie die Truppen der 341st Missile Security Operations Squadron ab und sicherten sie aus der Luft. Dabei stand auch das speziell abgesicherte Kommunikationssystem im Mittelpunkt.

© USAF
Boeing MH-139A Was kann der Grey Wolf-Hubschrauber der US Air Force?

In der Luft mit der Huey

Bei einem solchen Einsatz Ende Januar begleiteten zwei Hueys ein Paar ihrer Nachfolger. Die UH-1N fliegt noch bei der 40th Helicopter Squadron (HS) in Malmstrom Seite an Seite mit den Wölfen der 550th HS. Eine weitere Prüfung lag in der Unterstützung eines Versorgungskonvois.

Die USAF beschreibt die IOT-Phase als ein "ein strenges Test- und Bewertungsverfahren, das die operative Wirksamkeit, Eignung und Überlebensfähigkeit des Systems in einer realistischen und Umgebung" bewertet. Wie die Ergebnisse genau ausgefallen sind, darüber gaben die Militärs keine Aussagen. Allerdings konnten die Sicherheitskräfte die simulierte feindliche Bedrohung ausschalten und das Startgelände sichern. Der erfolgreiche Abschluss der Überprüfungsmaßnahmen ist Voraussetzung, dass die MH-139 die besondere Rolle in der Sicherheit des US-Nukleararsenals vollständig übernehmen kann, und die UH-1 in Malmstrom endgültig in Rente geht.

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Programm unter Druck

Indes läuft nicht alles glatt bei der Grey Wolf. Im vergangenen Jahr hatte das Pentagon die vorgesehene Stückzahl auf maximal 42 Exemplare halbiert. Zudem hatte die komplexe Sonderausstattung für Verzögerungen gesorgt. Der Beginn der Einsatzerprobung war eigentlich schon für den vergangenen Sommer vorgesehen. Im Januar übergab Boeing schließlich das sechste Serienexemplar an die USAF. Der Hubschrauber ging nach Malmstrom. Kurz zuvor hatte die Air Force am 6. Dezember in Maxwell, Alabama, mit der 24th HS die Ausbildungseinheit für das Muster aufgestellt.

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