Probleme mit 787: FAA nimmt Boeing an die kurze Leine

787-Probleme
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FAA nimmt Boeing an die kurze Leine

© Boeing

Inspektoren der US-Luftfahrtbehörde FAA werden "zunächst vier" Dreamliner vor ihrer Auslieferung selbst checken und freigeben. Die FAA reagiert damit auf Qualitätsprobleme im 787-Programm – und will den 787-Qualitätsproblemen mit weiteren Korrekturmaßnahmen begegnen.

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Die FAA entzieht Boeing nach einer Häufung von Produktionsmängeln das Privileg, 787 selbst Lufttüchtigkeitszeugnisse ausstellen zu dürfen. Der Schritt sei Teil "einer Reihe von Korrekturmaßnahmen, um Probleme bei der Produktion der Boeing 787 abzustellen", teilte die FAA mit. Die Maßnahme gelte "zunächst für vier Flugzeuge", wobei sich die FAA ausdrücklich vorbehält, im Bedarfsfall nur selbst "Lufttüchtigkeitszeugnisse für weitere 787-Flugzeuge auszustellen".

© Rolls-Royce

Das 787-Programm ist seit geraumer Zeit mit Qualitätsmängeln behaftet.

Vertrauen hat gelitten

Die FAA hatte Boeing bisher gestattet, neue Flugzeuge im Namen der FAA nach vorgegebenen Abnahmeprozessen als luftftüchtig zu deklarieren. Nach Informationen der Nachrichtenagentur "Bloomberg" hat die FAA Boeing bereits im Januar über die Maßnahme informiert. Das Vertrauen der Behörde in den Hersteller hat nicht nur unter den Vorgängen um die 737 MAX gelitten.

© Patrick Zwerger

Die Auslieferung neuer Dreamliner liegt seit Oktober 2020 auf Eis. Ende März soll es wieder weitergehen.

Rückruf und Nachkontrollen

Boeing hatte im Hochsommer 2020 acht Dreamliner zurückgerufen – CFK-Hecksektion und CFK-Druckschott waren falsch verbunden, im Rumpfinneren fielen Oberflächenverklebung und -stärke aus der Toleranz. Treten die Fehler gemeinsam auf, ist die Strukturfestigkeit nicht mehr uneingeschränkt gewährleistet. Boeing zog im Oktober 2020 die Reißleine und setzte die Auslieferungen aus. Derzeit durchlaufen rund 80 neue Dreamliner Nachkontrollen – Boeing will die Auslieferungen Ende März wieder aufnehmen. Der Hersteller schlägt sich bei der 787 inzwischen mit weiteren Problemen an Dekompressionspaneelen und Cockpitfenstern herum.

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