Sie wollten schon immer ein Stück Superjumbo Ihr Eigen nennen? Dann schlägt jetzt Ihre Stunde: Airbus startet heute eine besondere Auktion. Versteigert werden 500 Teile einer A380. Sogar der Erstflug-Overall des Testpiloten ist dabei. "Drei, zwei, eins..."
Wer schon immer ein Stück des beliebten Superjumbos A380 zu Hause im Wohnzimmer haben wollte, kann sich jetzt eins sichern. Vom 13. bis zum 15. Oktober läuft die, von dem Auktionshaus Marc Labarbe geführte, Versteigerung von rund 500 Flugzeugteilen, in Toulouse und online. Ursprünglich sollte die Versteigerung schon Ende Juni stattfinden. Sie wurde jedoch, mit der Begründung "man bräuchte noch mehr Zeit für die Katalogisierung", verschoben.
"Sichern Sie sich ein Stück der Legende" so bewirbt der Flugzeughersteller seine Auktion und möchte damit enthusiastischen A380-Fans die Möglichkeit geben, ein echtes Stück des Kultflugzeugs zu erwerben. Es soll auch ein Tribut an den Superjumbo sein, der Airbus zu dem gemacht habe, was es heute ist. Auch wenn die A380, rein kommerziell betrachtet, alles andere als ein Erfolg war. Einige Airlines, darunter beispielsweise die Lufthansa, holten zwarTeile ihrer A380-Flotte aus dem Dornröschenschlaf zurück, jedoch ist das Produktionsende des Riesen nach nur 251 Exemplaren längst besiegelt. Die finale Auslieferung des Superjumbos, im Dezember 2021 an Emirates, liegt schon fast ein Jahr zurück.
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Ehemalige Emirates-A380
Laut Airbus stammen die meisten Auktionsstücke aus der A380 mit der Seriennummer MSN13. Diese wurde am 23. Oktober 2008 in Dienst gestellt und flog für Emirates unter dem Kennzeichen A6-EDB. Im Oktober 2021 wurde sie stillgelegt und kehrte nicht mehr in den aktiven Dienst zurück. Ihre letzte Reise führte stattdessen von Dubai nach Tarbes-Lourdes im Südwesten Frankreichs, wo der Superjumbo vom Flugzeugverwerter Tarmac Aerosave zerlegt wurde. Neben den, laut Tamac, üblicherweise über 90 % recycelten Teilen, gingen nun auch einige "besondere" Stücke an das Auktionshaus.
Die meisten Teile auf der Auktion stammen aus einer ehemaligen Emirates-A380.
Vom Trolley bis zum Toilettensitz
Zum Verkauf gegen Höchstgebot steht eine breite Masse an unterschiedlichen Dingen. Unter den knapp 500 Auktionsstücken finden sich Lampen, Treppenabschnitte, Trolleys, Triebwerksteile bis hin zum Cockpit-Rettungseil. Nicht alle Teile sind aus der MSN13. Angebotene Business-Class Sitze beispielsweise stammen aus einer anderen A380. Ein Highlight dürfte wohl der orangefarbene Anzug sein, den der Testpilot Claude Lelaie, beim Erstflug der A380 am 27. April 2005, trug. Der hierfür geschätzte Preis liegt bei 2.000 bis 3.000 Euro.
Bei der üppigen Auswahl an Objekten sollte für jeden A380-Fan-Geldbeutel etwas dabei sein. Die Preisschätzungen gehen von 80 Euro für kleinere Teile, etwa ein dreiteiliges Set "Exit"-Schilder, bis hin zu etwa 30.000 Euro für eine komplette Bar aus der ehemaligen Business-Lounge. Auch richtig bunte Hingucker sind unter den Objekten, denn für einige Stücke hat man sich mit französischen Street-Art-Künstlern zusammengetan. Eines der außergewöhnlichsten Teile dürfte wohl ein derart gestalteter A380-Toilettensitz sein. Geschätzter Preis: 150 bis 300 Euro.
Vielleicht als Couch-Ersatz? Diese vierer Sitzreihe wird preislich auf etwa 2.000 € geschätzt.
Für einen guten Zweck
Der Erlös aus der Versteigerung soll zum Teil an die Airbus-Stiftung gehen, welche weltweit Hilfsprojekte unterstützt. Der andere Teil wird wohl der AIRtage association zugutekommen. Dese hat sich zum Ziel gesetzt, das kulturelle Erbe der Luftfahrt zu bewahren.
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