Das US-amerikanische Start-up hat Änderungen am Design seines Überschall-Airliners enthüllt und arbeitet weiter an einer überschallschnellen Drohne für die Air Force.
Exosonic arbeitet seit der Unternehmensgründung 2019 an einem leisen Überschall-Airliner mit 70 Sitzen. Auch die US Air Force interessiert sich dafür: Als Überschall-Drohne könnte eine verkleinerte Version in der Pilotenausbildung als Luftkampfgegner eingesetzt werden. Die Innovationsabteilung der Air Force, AFWERX, hatte Exosonic im Herbst 2021 dafür im Rahmen des SBIR-Programms (Small Business Innovation Research) mit einer Studie beauftragt.
Kürzlich hat Exosonic die erste Conceptual Design Review (CoDR) seines neuesten Entwurfs eines leisen Überschall-Airliners abgeschlossen. Exosonic präsentierte vor Air-Force-Vertretern Flugzeug-Subsysteme und technische Disziplinen, die nach eigenen Angaben von der aerodynamischen Leistung über die niedrigen Lärmcharakteristika bis zum strukturellen Layout reichten. Das Feedback der Air Force werde nun in einen detaillierten vorläufigen Entwurf einfließen.
Im Vergleich zu früheren Entwürfen unterscheidet sich das nun präsentierte Design in mehreren Punkten: Exosonic setzt auf nunmehr vier kleinere Triebwerke (anstelle von zwei). Auch die Flügelform und der Rumpf wurden optimiert, um die Effizienz zu steigern und die Lautstärke des Überschallknalls zu reduzieren.
Erstflug für 2025 geplant
Derweil schreiten auch die Arbeiten an einer unbemannten, kleineren Version des Überschalljets voran, auf den sich der SBIR-Vertrag in der Phase zwei bezieht. Die Drohne soll etwa so groß sein wie ein Kampfflugzeug und kommerziell verfügbare Triebwerke nutzen. Den Erstflug plant Exosonic für 2025. Exosonic sieht die Entwicklung der Überschalldrohne als Zwischenschritt auf dem Weg zu einem kommerziellen Airliner.
Die überschallschnelle Drohne von Exosonic könnte als Luftkampfgegner im Pilotentraining dienen.
Exosonic hat zusätzlich zu den 750.000 US-Dollar der Air Force weitere vier Millionen Dollar Kapital eingeworben. Das Geld soll nach Angaben des Unternehmens für zusätzliche Mitarbeiter, ein Büro sowie Investitionen in Hardware eingesetzt werden.
Schwieriges Geschäft
Auch andere Unternehmen versuchen sich an der Entwicklung von kommerziellen Überschalljets: Boom Supersonic beispielsweise will mit der Overture eine Concorde 2.0 bauen. Zuvor soll aber der stark verkleinerte Testträger "Baby-Boom" XB-1 erprobt werden.
Doch ein einfaches Geschäft ist der kommerzielle Überschallflug nicht. Ein anderes Unternehmen, die Aerion Corporation, hatte 2014 die Entwicklung des überschallschnellen Business Jets AS2 angekündigt. Doch im Mai 2021 hat Aerion überraschend seine Geschäfte eingestellt, weil die nötigen Gelder fehlten.
Wie man den Überschallknall leiser machen kann, daran arbeitet auch die NASA zusammen mit Lockheed Martin. Noch in diesem Jahr soll das neue X-Flugzeug X-59 erstmals abheben. 2024 bis 2026 soll das Flugzeug dann Testflüge über ausgewählten Ortschaften in den USA durchführen. Neben Geräuschmessungen am Boden sollen auch die Bewohner zu ihren Eindrücken befragt werden.
Dieser Artikel kann Links zu Anbietern enthalten, von denen FLUG REVUE eine Provision erhalten kann (sog. „Affiliate-Links“). Weiterführende Informationen hier.