Geld für Kauf und Leasing von bis zu 61 Flugzeugen: Der Lufthansa-Aufsichtsrat ebnet den Weg zur Übernahme eines großen Teils der insolventen airberlin.
Der Aufsichtsrat der Deutschen Lufthansa hat rund eine Milliarde Euro freigegeben, mit denen Flugzeuge für die Eurowings Gruppe gekauft und geleast werden sollen. Das teilte Lufthansa am Dienstag mit. Die Mittel sollen für bis zu 61 Flugzeuge verwendet werden, davon 41 Flugzeuge der A320-Familie und 20 Bombardier Q400. Der Erwerb der Flugzeuge sei teilweise davon abhängig, ob die Verhandlungen zum Kauf von Teilen von airberlin erfolgreich abgeschlossen werden können, so Lufthansa.
Von den 38 im Rahmen einer Wet-Lease-Vereinbarung mit airberlin für Eurowings fliegenden Flugzeugen hat Lufthansa in den vergangenen Monaten nach eigenen Angaben bereits 20 Maschinen übernommen oder sich die Option auf einen Erwerb von den jeweiligen Leasinggesellschaften gesichert.
Durch die Übernahme weiterer airberlin-Flugzeuge könne die Eurowings Gruppe perspektivisch um insgesamt bis zu 81 Flugzeuge wachsen, wenn die zuständigen Kartellbehörden zustimmen. Für den Betrieb der zusätzlichen Flugzeuge sieht Lufthansa einen Bedarf von bis zu 3000 zusätzlichen Mitarbeitern, vor allem Piloten und Flugbegleiter. Eurowings hat erst am Montag mitgeteilt, dass aktuell 1000 Stellen ausgeschrieben sind, für airberlin-Crews gilt ein vereinfachtes Auswahlverfahren.
"Wir haben jetzt die große Chance, mit Eurowings in Europa einen entscheidenden Schritt voran zu kommen. Aufsichtsrat und Vorstand sind sich einig, dass wir diese Chance entschlossen nutzen. Mit der Freigabe eines zusätzlichen Investitionsrahmens für den Erwerb von Flugzeugen sind die dafür notwendigen Voraussetzungen nun geschaffen", sagte Carsten Spohr, Vorsitzender des Vorstands der Deutsche Lufthansa AG.
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