Jumbo-Aus: Qantas fliegt nicht mehr mit Boeing 747 in die USA

Dreamliner übernimmt
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Qantas fliegt nicht mehr mit 747 in die USA

© Adrian Pingstone (Public Domain)

Qantas zieht die Boeing 747 von der letzten US-Strecke ab: Ab morgen wird auch das Routing Sydney – San Francisco mit Boeing 787 bedient. Damit schickt Qantas künftig keine Vierstrahler mehr nach „Frisco“ – zum ersten Mal seit über 60 Jahren.

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Wenn der Qantas-Flug QF74 aus San Francisco kommend morgen Früh um etwa 6 Uhr Ortszeit am Flughafen Sydney ankommt, endet für den australischen Flag Carrier eine Ära: Zum letzten Mal wird dann mit der 17 Jahre alten VH-OEE eine Boeing 747 mit Känguruh am Heck von einem Linienflug aus den USA zurückkehren. So zumindest sieht es der Flugplan vor. Sämtliche 747-Destinationen in den USA hat Qantas in der Vergangenheit bereits auf Boeing 787 umgestellt, einzig San Francisco war als letzte reguläre Jumbo-Bastion übrig geblieben. Nun gibt Qantas das Zepter auch auf dieser Route an die 787 weiter. Die erste 787-9, Kennzeichen VH-ZNC, ist unter der Flugnummer QF73 bereits in der Gegenrichtung unterwegs und wird morgen Mittag (Ortszeit) an der US-Westküste eintreffen. Etwa auf halber Strecke kamen sich die beiden Flugzeuge entgegen. Mitten über dem Pazifik visualisierte sich so eine regelrechte Zeitenwende: Denn mit dem Abzug der 747 setzt Qantas auf San Francisco-Flügen zum ersten Mal überhaupt auf zwei statt auf vier Triebwerke.

© Qantas 20 Bilder

Flugziel mit Vierstrahler-Tradition

Vor 60 Jahren sah das alles noch ganz anders aus: Am 29. Juli 1959 stieg Qantas mit der vierstrahligen Boeing 707 offiziell ins Jet-Zeitalter ein. Die erste 707 für die Australier trug das Kennzeichen VH-EBB, und der erste Linienflug führte das Flugzeug von Sydney aus natürlich nach: San Francisco. Zwischenlandungen in Nadi (Fidschi) und Honolulu waren damals notwendig, um pro Flug rund 110 Reisende aus Down Under nach „Frisco“ zu befördern. Ab 1971, als die ersten 747-200 zur Qantas-Flotte stießen, fiel der Zwischenstopp auf den Fidschi-Inseln weg. Die 747-400ER, deren einziger Nutzer weltweit Qantas ist, erledigte den Job dann regelmäßig nonstop, mit einer Flugzeit von rund 14 Stunden. Die Boeing 787-9 benötigt für die Strecke ähnlich lange, verbraucht aber weniger Sprit und fliegt mit ihren beiden GEnx-Turbofans deshalb deutlich sparsamer als der mit vier CF6-Triebwerken ausgestattete Jumbo Jet.

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Künftig Ausnahme statt Regelfall

Doch auch wenn Richtung USA nun offiziell Schluss ist: Qantas wird ihre sechs verbliebenen 747-400, allesamt ER (das Kürzel steht für „extended range“), laut Plan noch bis 2021 weiterbetreiben. Vereinzelt dürfte vorerst also weiterhin der eine oder andere Känguruh-Jumbo auf US-Routen als Replacement für die 787 einspringen – und sich in diesem Zuge auch nach San Francisco verirren.

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