Während auf politischer Ebene gerade über Staatshilfen für Lufthansa verhandelt wird, nimmt der Exodus in der Flotte der Kranich-Airline allmählich Fahrt auf. Diese Woche flogen die ersten drei Airbus A380 nach Teruel – Rückkehr ungewiss.
Bereits vor drei Wochen kündigte Lufthansa den Kahlschlag an: Im Zuge der Corona-Krise müssen zahlreiche Flugzeuge die Flotte verlassen. Insbesondere von den Langstreckenmustern Boeing 747-400, Airbus A340 und Airbus A380 werden nach Ende des Corona-Groundings nicht mehr alle Exmplare in den Dienst zurückkehren. Dazu werden sämtliche A340-600 für mindestens ein bis anderthalb Jahre auf dem spanischen Flugzeugfriedhof Teruel in der Provinz Aragonien eingelagert. Die ersten A340 haben Deutschland bereits Richtung Teruel verlassen – und mit der D-AIMG, Taufname "Wien" folgte ihnen am 28. April auch die erste A380 des Kranichs in die spanische Sonne. Um kurz nach halb 9 Uhr morgens verließ die D-AIMG ihre bisherige Heimat München, wo sie seit dem 11. März geparkt war. Drei Stunden später setzte der neuneinhalb Jahre alte Vierstrahler in Teruel auf. Am Mittwoch folgte ihr von Frankfurt aus die Schwestermaschine "Zürich", Kennzeichen D-AIMF, am Donnerstag die D-AIMJ "Brüssel". Insgesamt will Lufthansa nach eigenem Bekunden sieben A380 in Teruel einlagern. Für wie lange, wird sich zeigen.
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Rückkehr oder Endstation?
Für die "Wien", die "Zürich" und die "Brüssel" war der Flug nach Teruel womöglich eine Reise ohne Wiederkehr: Denn Lufthansa wird ihre A380-Flotte von bislang 14 auf maximal acht Flugzeuge stutzen. Dass die nun überführten D-AIMG, D-AIMF und D-AIMJ zu den sechs A380 gehören, die die Lufthansa verlassen müssen, ist zwar keinesfalls gesichert. Immerhin spricht Lufthansa "nur" von "long term storage", also langer Einlagerung, und nicht von Ausmusterung. So könnte es durchaus sein, dass sie eines Tages wieder nach München und Frankfurt zurückkehren. Ebenso möglich ist es jedoch, dass die Jets Teruel nicht mehr verlassen werden – zumindest nicht an einem Stück.
Auch Air France schickt A380 nach Teruel
Derweil befinden sich die abgeschobenen Lufthansa-A380 unter der Sonne Spaniens in guter Gesellschaft: Neben den bereits eingeflogenen A340-600, fünf Boeing 747 von British Airways und zwei Triple Seven von Ukraine International stehen seit dem 25. April auch zwei A380 der Air France auf dem Flughafen, auf dem der Flugzeugverwerter Tarmac Aerosave ein großes Areal mit Parkplätzen für ausrangierte Airliner betreibt. Die Jets mit den Kennzeichen F-HPJG und F-HPJF waren die ersten A380 überhaupt, die in Teruel landeten. Eine dritte Air France-A380 (F-HPJE) machte sich am 28. April fast zeitgleich mit der D-AIMG ebenfalls auf den Weg gen Süden. Bis zu zwei Schwestermaschinen aus Frankreich sollen in den kommenden Tagen noch folgen.
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