So stellt sich Airbus den A350-Frachter vor

Erste Details
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So stellt sich Airbus den A350-Frachter vor

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Airbus will das A350-Programm um einen Frachter erweitern. Die Krise gibt dem Projekt Rückenwind. Inzwischen klappert Airbus Interessenten mit einer Studie ab, Insider streuen erste Details. Ein paar interessante Eckpunkte der "A350-950F" sind bereits durchgesickert.

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Der Markt für große Frachter ist seit Jahrzehnten fest in Hand der Boeing-Jets 747, 767 und 777. In der Krise bereitet Airbus offenbar einen neuen Vorstoß auf die Boeing-Bastion vor. Erste Berichte über ein aktuelles Frachterkonzept auf Basis der A350 machten Mitte März die Runde. "Wir schauen immer auf mögliche Produktentwicklungen, kommentieren aber keine spezifischen Programme", wiegelt Airbus bei Anfragen ab. Hinter den Kulissen soll der Hersteller aber intensiven Gedankenaustausch mit potenziellen Kunden über eine "A350-950F" pflegen. Erste Details werden bekannt.

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Noch gibt es die A350 nur als Airliner - bald auch als Frachtversion?

Hybrid aus A350-900 und A350-1000

Das Flugzeug wird höchstwahrscheinlich Elemente der A350-900 und A350-1000 vereinen. Nach Informationen des Fachmagazins "Aviation Week" will Airbus die "A350-950F" gegenüber der A350-900 um 3,35 Meter auf 70,10 Meter strecken, dafür im Vorderrumpf ein neues Zwischensegment mit Frachttür einsetzen und die Struktur verstärken. Der Frachter bliebe damit 3,70 Meter kürzer als die A350-1000, soll vom Topmodell aber die leistungsstarken Rolls-Royce Trent XWB-97 Triebwerke und die verstärkten Hauptfahrwerke mit jeweils sechs Rädern übernehmen. Die modernen Triebwerke erfüllen strengere Emissionsvorschriften ab 2028.

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Airbus offeriert die A350 in den Varianten -900 und -1000. Ein A350-Frachter könnte sich größentechnisch genau dazwischen platzieren.

80 Tonnen Zuladung

Insider veranschlagen bis zu drei Milliarden US-Dollar für die Entwicklung – Airbus müsste 50 Flugzeuge verkaufen, damit sich das Programm rechnet. Von der A330-200F – dem letzten neuen Airbus-Frachterprogramm – setzte Airbus nur 38 Flugzeuge ab: 65 Tonnen Zuladung und Fläche für 23 Frachtpaletten im Hauptdeck sind vielen Frachtairlines schlicht zu wenig. Eine A350-950F würde allerdings mit über 80 Tonnen Maximalzuladung von Beginn an in einer anderen Liga spielen – und nach der Krise auf einen vielversprechenden Markt treffen. Als möglicher Zeitpunkt der Indienststellung der "A350-950F" kursiert das Jahr 2024.

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Die A330F, gut zu erkennen am "Doppelkinn" unterm Bug, war mit nur 38 Exemplaren kein Verkaufsschlager. Sie ist vielen Kunden zu klein - außerdem gibt es massenhaft konvertierbare A330-Airliner.

Boeing arbeitet an 777-8F

Airbus rechnet in dem Segment mit einer Nachfrage von 350 neuen Frachtern über die nächsten 20 Jahre, Boeing setzt das Absatzpotenzial sogar noch 100 Flugzeuge höher an. Der US-Konkurrent arbeitet laut Konzernkreisen ebenfalls an einem neuen Frachter auf Basis der 777-8. Ohnehin braucht Boeing in absehbarer Zeit neue Produkte im Frachtermarkt. Die Produktion der 747-8F endet 2022. Strengere Emissionsauflagen dürften spätestens 2027 zur Einstellung der 777F und 767F führen.

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