Die Martin JRM Mars ist das größte Flugboot, das je in Serie ging. Ein letztes fliegendes Exemplar war bis 2016 als Löschbomber aktiv. Seither steht es zum Verkauf. Wenn Sie zufällig einen großen See ihr Eigen nennen, sollten Sie sich das Angebot mal näher ansehen...
Gegen dieses Monster von Flugboot wirkt selbst Chinas neues Groß-Amphibium AG600 wie ein feuchter Abklatsch: Mit satten 61 Metern Spannweite und fast 75 Tonnen maximaler Startmasse ist die Martin JRM Mars die unbestrittene Königin unter den Wasserflugzeugen. Größer war in der Geschichte der Luftfahrt überhaupt nur ein einziges Flugboot: die "Spruce Goose" H-4 des Milliardärs Howard Hughes. Doch die flog bekanntlich nur ein einziges Mal, und auch das nicht so richtig. Die Martin Mars dagegen ging 1945 in Serie – auch wenn am Ende nur sieben Exemplare die Produktionshalle verließen.
Die Martin JRM Mars ist eine Klasse für sich. Wollen Sie sie kaufen?
Schon lange nicht mehr geflogen
Eine dieser sieben, die 1945 gebaute und 1946 ausgelieferte "Hawaii Mars II", flog bis Ende 2015 als Löschbomber für das Unternehmen Coulson Flying Tankers. Ende der 50er-Jahre war sie speziell für diesen Zweck umgebaut worden. Seither ist die "Hawaii Mars II" in der Lage, gut 27.000 Liter Wasser aufzunehmen und über Waldbränden abregnen zu lassen. Als Antrieb dienen ihr vier Wright R-3350-Doppelsternmotoren mit jeweils 18 Zylindern und 2.400 PS. Deren Blubbern allerdings war bereits seit über fünf Jahren nicht mehr zu hören: Ihren bislang letzten Flug absolvierte die "Hawaii Mars II" im Sommer 2016. Aktuell residiert sie auf einem Parkplatz am Rande des Sproat Lake in Kanada, wo auch die Firma Coulson Flying Tankers ihr Zuhause hat.
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Riesenflugboot für fünf Millionen Dollar
Bereits vor Jahren hatte Coulson versucht, das historische Flugboot zu verkaufen – ohne Erfolg. Nun jedoch kommt wieder Schwung in die Bemühungen, denn der bekannte US-Broker Platinum Fighter Sales hat sich der "Hawaii Mars II" angenommen und bewirbt das seltene Stück seit Kurzem im Portfolio auf seiner Webseite. Den optischen Zustand des Oldtimers gibt der Makler mit neun von zehn Punkten an – innen wie außen. Bei einer Betriebsdauer von knapp 23.498 Flugstunden ist das mehr als respektabel. Der letzte Kundendienst datiert aus dem Jahr 2016.
"Gekauft wie gesehen" soll die Maschine fünf Millionen US-Dollar kosten. Für diesen Preis erhalten Interessenten laut Platinum Fighter Sales das weltweit letzte flugfähige Exemplar seiner Spezies. Wir fangen gedanklich schon mal damit an, die Motoren anzuwerfen...
Fazit
Das größte Serien-Flugboot aller Zeiten, mehr oder minder flugfähig – und das für schlappe fünf Millionen Dollar. Wenn das mal kein echt starkes Angebot ist! Zu bedenken bleibt jedoch, dass die Betriebskosten für die Martin Mars schon vor sieben Jahren bei rund 5.000 US-Dollar pro Stunde lagen. Wer also allzu knapp kalkuliert, um sich den Traum vom eigenen Riesen-Amphibium zu erfüllen, könnte ein böses Erwachen erleben. Wobei, so eine Martin Mars als Hausboot hätte sicher auch ihren Reiz. Sofern man sein eigenes Gewässer vor der Türe hat. Oder wenigstens ein Grundstück mit Seezugang. Und ausreichend Platz.
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