Russische Airline: Red Wings will nicht mehr "Red Wings" heißen

Russische Fluggesellschaft
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Red Wings Airlines will einen russischen Namen

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Die russische Fluggesellschaft Red Wings gehört seit rund einem Jahr zum "Imperium" des Staatskonzerns Rostec. Das wirkt sich auch aufs Marketing aus: Jetzt will Red Wings ihren englischen Namen loswerden.

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Die Flotte von Red Wings ist schon "russifiziert": Von den 27 Flugzeugen, die den Schriftzug der Fluggesellschaft aus Moskau tragen, stammen 24 aus russischer Produktion. Die Hauptlast im Liniendienst tragen dabei 20 Suchoi Superjet, die zwischen Mai 2020 und Dezember 2022 zum Inventar stießen. Den ersten Superjet-Passagierflug absolvierte Red Wings im September 2020. Außerdem besitzt Red Wings seit Kurzem noch eine Tupolew Tu-214 sowie drei Tu-204, von denen zwei allerdings derzeit zur Wartung in Uljanowsk weilen. Nur drei Boeing 777-200 blieben als westliche Muster in der Flotte. Das einstige Arbeitspferd aus dem Westen, der Airbus A321, ist dagegen längst verschwunden, ebenso wie die A320, die Red Wings bis 2022 flog.

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Die Zukunft ist Russisch

2023 stieg Red Wings – mit der Übernahme der Frachtfluggesellschaft Sky Gates – auch noch ins Cargo-Business ein. Einziges Flugzeug von Sky Gates ist seither eine reaktivierte Iljuschin Il-96-400T – eine zweite Maschine desselben Typs soll demnächst folgen. Und natürlich plant Red Wings selbst mit dem russischen Hoffnungsträger Jakowlew (Irkut) MS-21-310rus. Wann der kommt, steht zwar in den Sternen, denn das Projekt stockt merklich und die Auslieferung der ersten MS-21 an Erstkundin Aeroflot steht frühestens 2026 an. Trotzdem ist für die Red Wings-Verantwortlichen wohl klar: Ein englischer Name passt nicht zu einer rein russischen Airline – erst recht nicht in der heutigen Zeit.

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Neuer Name "Morgendämmerung"?

Das russische Wirtschaftsmagazin RBK berichtet, dass Red Wings sich als Konsequenz der jüngeren Entwicklung daher zeitnah einen genuin russischen Namen zulegen möchte. Schließlich sei die Marke "Red Wings" einst vor dem Hintergrund entstanden, die Airline auf dem internationalen Chartermarkt zu etablieren. Diese Prioritäten haben sich geändert. Zwar fliegt Red Wings immer noch ins Ausland – unter anderem nach Thailand, in die Türkei sowie nach Georgien. Die mit dem Namen verbundene, westlich anmutende Attitüde ist den Airline-Managern trotzdem ein Dorn im Auge. Laut den von RBK zitierten Insider-Quellen steht in der Auswahl der diskutierten Alternativen die Bezeichnung "Rasswet" (Morgendämmerung) ganz hoch im Kurs. Entschieden ist aber wohl noch nichts, eine Stellungnahme gegenüber RBK lehnten bislang sowohl Red Wings als auch Mutterkonzern Rostec ab, wie das Magazin weiter ausführt.

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