Airbus treibt in der Luftfahrtkrise die Entwicklung der A321XLR voran. Der kompakte Langstreckenjet soll Airlines pünktlich im Jahr 2023 zur Verfügung stehen und helfen, Spätfolgen des Corona-Schocks zu überwinden. Doch das Projekt ist nicht ohne wirtschaftliche Risiken.
Erstflug 2022, Indienststellung 2023: Airbus stellt nach Informationen der Nachrichtenagentur "Bloomberg" mehr Ingenieure für die Entwicklung der A321XLR ab, um die Zeitpläne einzuhalten. "Die A321XLR ist ein Prioritätsprojekt, das in der aktuellen Situation nicht pausiert, sondern auf volles Tempo beschleunigt wird", teilte Airbus mit. Konzernchef Guillaume Faury hatte die A321XLR im April als "fantastisches Flugzeug für unseren Weg aus der Krise" gepriesen.
Die A321XLR scheint mit ihren Leistungsparametern wie geschaffen für die Zeit nach Corona.
Fast 500 Bestellungen
Ein fest installierter Zusatztank und eine auf 101 Tonnen angehobene Startmasse sollen der A321XLR zu 8.700 Kilometer Nonstopreichweite verhelfen – 15 Prozent mehr als die A321LR schafft. Das 2020 gestartete Programm kratzte vor der Krise an der Marke von 500 Aufträgen – das Konzept verfing bei 24 Kunden, darunter American Airlines und United. Dort wird die A321XLR in Zukunft Aufgaben der 757 und 767 übernehmen.
Auch American Airlines hat sich für die A321XLR entschieden - als Ersatz für die Boeing 757.
Kannibalisierung des Angebots?
Analysten sind allerdings skeptisch, ob Airbus mit der A321XLR von Anfang an große Gewinne erzielen wird. Der Konzern hat bereits beim Basismodell A321neo mit dem variablen aber komplexen Kabinenkonzept ACF zu kämpfen. Zudem könnte die A321XLR Airbus Aufträge für margenstärkere Langstreckenjets wie die A330neo kosten.
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