Hi Fly Malta mustert ihren Airbus A380 aus

Noch vor Jahresende
:
Hi Fly Malta mustert ihren Airbus A380 aus

© Airbus 19 Bilder

2018 beschaffte sich Leasingspezialist Hi Fly eine bei Singapore Airlines ausrangierte A380, malte sie bunt an und flog damit Touristen in alle Welt. Dann kam Covid-19, und auch bei Hi Fly wurde die A380 zum Klotz am Bein. Deshalb nimmt die Airline nun bald Abschied.

Kompletten Artikel anzeigen

Es hätte eine Erfolgsgeschichte werden sollen – und bis zuletzt tat Hi Fly alles, um die Sache trotz Corona noch zum Guten zu wenden: Als die Airline 2018 ihre als 9H-MIP auf Malta registrierte A380 an den Start rollte, war der Optimismus groß. Kreuzfahrtpassagiere und Pauschaltouristen wollte man damit für Reiseveranstalter weltweit durch die Lande fliegen.

© Tarmac Aerosave

Zwischen Ende Februar und Ende April "versteckte" sich die 9H-MIP in einem Wartungshangar in Tarbes. Vielleicht kehrt sie bald dorthin zurück - dieses Mal zum Zerlegen.

Rettung für gestrandete Touristen

Im vergangenen Jahr wurde die 9H-MIP dann für gestrandete Thomas Cook-Urlauber zum Rettungsflieger, der sie nach der Pleite des britischen Konzerns sicher nach Hause holte. 2020 kam Corona, an Urlaub war plötzlich nicht mehr zu denken und die Hi Fly-A380, mit ihrer bunten Lackierung zugleich als Botschafterin für den Meereschutz unterwegs, erhielt eine weitere große Aufgabe: Abermals half sie mit, gestrandete Touristen zurück in ihre Heimatländer zu fliegen.

© HiFly

Cargo statt Tourismus: Wo früher Passagiere Platz nahmen, gibt es nun Platz für Paketfracht.

Weltweit erster A380-Frachter

Doch in der Folgezeit wurde es immer stiller um das Flugzeug. Das lag zum einen an einem zweimonatigen Wartungsaufenthalt, aber schlichtweg auch daran, dass Hi Fly ihre A380 kaum mehr an den Mann brachte. Selbst ein Umbau zum Behelfsfrachter, ausgeführt von Lufthansa Technik, brachte offensichtlich nicht den gewünschten Effekt. Nach wie vor steht die 9H-MIP mehr in ihrer Heimat Beja herum als dass sie fliegt.

© Hi Fly

Im Frühjahr und Sommer sorgte die Hi Fly-A380 mit einigen Hilfsflügen für Aufsehen. Besonders einträglich für die Airline waren die spärlichen Missionen jedoch wohl nicht.

A330 statt A380

Deshalb kam die Pressemeldung von Hi Fly am heutigen Dienstag nicht allzu überraschend – weh tut sie trotzdem: "Hi Fly plant die Ausmusterung seines Airbus A380 am Ende der Leasinglaufzeit noch in diesem Jahr", heißt es dort. Man habe sich entschlossen, "die ursprünglich vereinbarte Leasingdauer nicht zu verlängern". Dies, so Hi Fly weiter, "war eine Folge der Covid-19-Pandemie, die die Nachfrage nach sehr großen Flugzeugen drastisch reduziert hat." Die A380 sei ein Zeugnis dafür, "wie weit der Mensch bei der Entwicklung von etwas so Außergewöhnlichem gehen kann". Doch ihre Zeit bei Hi Fly ist abgelaufen: Die Lücke, die die A380 hinterlässt, will der Carrier mit zusätzlichen A330 schließen.

Dieser Artikel kann Links zu Anbietern enthalten, von denen FLUG REVUE eine Provision erhalten kann (sog. „Affiliate-Links“). Weiterführende Informationen hier.

Meist gelesen 1 Top 10 Kampfjets mit der größten Zuladung Diese Kampfflugzeuge können die meisten Waffen tragen 2 GBU-57 erreicht Ziele bis in 60 Meter Tiefe Welche Alternativen hat Israel zur US-Monster-Bombe? 3 37 Stunden nonstop in der Luft B-2 Stealth-Bomber greifen Iran mit GBU-57 an 4 Muss die USAF mehr B-21 Raider kaufen? Der „neue“ B-52-Bomber macht weiter Probleme 5 Operation Rising Lion Warum Irans Luftwaffe keine Chance gegen Israel hat