Counter Daesh: 500 Tanker-Einsätze für den Airbus A400M

Operation Counter Daesh
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500 Tanker-Einsätze für den Airbus A400M

© Luftwaffe 28 Bilder

Noch immer klagt die Bundeswehr über die "unbefriedigende technische Produktreife" des Airbus A400M, doch wenn es darauf ankommt, bewährt sich der Tausendsassa im Einsatz zusehends. Zum Beispiel als Tanker, bei der Operation Counter Daesh in Jordanien.

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Der jüngste Bericht aus dem Verteidigungsministerium zum Zustand der Bundeswehr spricht über den Airbus A400M deutliche – und nach wie vor ziemlich kritische – Worte. "Die Auslieferungen erfolgten mit zahlreichen technischen Mängeln, die zusätzliche Kontrollen / Inspektionen erfordern", heißt es dort. Zudem führten "fehlende Ersatzteile und Wartungskapazitäten zum Stau bei erforderlichen Inspektionen, sodass zahlreiche A400M auf Abruf in die Instandsetzung warten." Man arbeite aktuell mit Hochdruck an einer Lösung. Insgesamt jedoch erfordere die "weiterhin unbefriedigende technische Produktreife" der A400M einen Instandhaltungsaufwand, "der deutlich über die eigenen Kapazitäten hinausgeht."

© Luftwaffe

Als Tanker kann der A400M sowohl den Tornado als auch den Eurofighter im Flug mit Sprit versorgen. Pro Stunde lassen sich zehn Flugzeuge betanken.

Als Tanker bewährt

Abseits der Probleme in der Heimat erweist sich die A400M im Auslandseinsatz aber als verlässlicher Partner. Im September 2019 löste der Militärtransporter in Jordanien den Airbus A310 MRTT bei der NATO-Operation Counter Daesh als Tankflugzeug ab. Deutschland war damals weltweit die erste Nation, die die A400M in der Tankerrolle zum Einsatz brachte. Die A310 MRTT hatten zu diesem Zeitpunkt innerhalb von knapp vier Jahren 1.147 Betankungsmissionen im Kampf gegen die Terrororganisation Islamischer Staat geflogen.

20 Monate später können auch die A400M-Crews in Jordanien einen ersten Meilenstein feiern: Ende Mai 2021 absolvierten sie den 500. Einsatzflug bei Counter Daesh. Grund genug für ein Erinnerungsfoto und exponierte Glückwünsche: "Der stellvertretende Kontingentführer der Mission empfing die Soldaten der fliegenden Tankstelle bei der Rückkehr des Einsatzfluges und würdigte die Leistung", schreibt die Bundeswehr hierzu auf Twitter.

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40 Tonnen Kerosin

Der Airbus A400M ist bei der Luftwaffe bereits seit Mai 2018 für die Luftbetankung freigegeben. In dieser Rolle kann der Transporter gleichzeitig zwei Flugzeuge mit Sprit versorgen. Anders als bei normalen Transportflügen führt die A400M dabei zwei Behälter unter den Flügeln mit, sogenannte AAR-Pods (air-to-air-refueling). Sie sind das Herzstück eines A400M-Tankers und an jede normale A400M montierbar. Die Pods beinhalten den Luftbetankungsschlauch und eine selbständige Stromversorgung. Diese garantiert unter anderem einen ausreichenden Treibstoffdruck beim Betanken. Angetrieben wird der Stromgenerator von einem kleinen Propeller, der an der Spitze montiert ist und sich im Flug mitdreht. Insgesamt kann ein Airbus A400M pro Flug 40 Tonnen Kerosin abgeben und damit in der Stunde bis zu zehn Flugzeuge "füttern".

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