FAA fordert von SpaceX 63 Korrekturen am Starship

Abschlussbericht nach Absturz im April
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FAA fordert von SpaceX 63 Korrekturen am Starship

© SpaceX 9 Bilder

SpaceX bereitet das Starship auf den zweiten Testflug vor. Der Abschluss der Unfalluntersuchung der US-Luftfahrtbehörde stellt jedoch noch keine Genehmigung der Wiederaufnahme des Flugbetriebs in Boca Chica dar.

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Die Federal Aviation Administration (FAA) hat am Freitag die Unfalluntersuchung nach dem missglückten Erstflug des Starship am 20. April von Boca Chica, Texas abgeschlossen. Den Bericht will die FAA nicht veröffentlichen, weil er geistiges Eigentum und export-kontrollierte Informationen enthalte. Allerdings zitiere er "mehrere Ursachen für das Unglück vom 20. April 2023", so die FAA.

Bei dem ersten Versuch eines Orbitalflugs waren bereits während oder kurz nach dem Start mehrere der 33 Raptor-Triebwerke ausgefallen und die Trennung der Starship-Oberstufe vom Super-Heavy-Booster klappte nicht. Vier Minuten nach dem Start explodierte die Riesenrakete in einer Höhe von etwa 29 Kilometern, nachdem das Flugabbruchsystem ausgelöst worden war. Dabei kam es allerdings zu einer unerwarteten, rund 40 Sekunden langen Verzögerung. Zudem hatten Triebwerke gleich zu Beginn die Startrampe zerstört, dabei waren Betonbrocken hunderte Meter weit geflogen. Sand und Raketentrümmer hatte sich über mehrere Kilometer verteilt.

SpaceX muss 63 Korrekturmaßnahmen umsetzen, um eine Wiederholung eines solchen Ereignisses zu verhindern. "Zu den Korrekturmaßnahmen gehören die Neugestaltung der Raketenhardware zur Vermeidung von Lecks und Bränden, die Neugestaltung der Startrampe zur Erhöhung ihrer Robustheit, die Einbeziehung zusätzlicher Überprüfungen in den Designprozess, zusätzliche Analysen und Tests sicherheitskritischer Systeme und Komponenten, einschließlich des autonomen Flugsicherheitssystems, und die Anwendung zusätzlicher Änderungskontrollpraktiken", so die FAA in einem Statement. SpaceX muss sich nun für eine Modifikation der Startlizenz bewerben und belegen, dass die Korrekturmaßnahmen umgesetzt wurden.

Startrampe nun mit Schallunterdrückung

SpaceX-Gründer und -Chef Elon Musk stellte auf seiner Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter) klar, dass lediglich 57 Punkte für den zweiten Testflug maßgeblich seien, die sechs restlichen bezögen sich auf spätere Flüge.

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SpaceX selbst schrieb in einem Statement am Freitag: "Während des Aufstiegs erlitt die Rakete Brände durch austretenden Treibstoff am hinteren Ende des Super-Heavy-Boosters, wodurch schließlich die Verbindung zum primären Flugcomputer der Rakete unterbrochen wurde. Dies führte zu einem Verlust der Kommunikation zu den meisten Booster-Triebwerken und letztendlich zu einem Kontrollverlust über die Rakete. SpaceX hat seitdem Leckminderungen implementiert und die Tests sowohl an der Triebwerks- als auch an der Booster-Hardware verbessert. Als zusätzliche Korrekturmaßnahme hat SpaceX das bereits bestehende Feuerunterdrückungssystem von Super Heavy erheblich erweitert, um zukünftige Brände im Triebwerksbereich einzudämmen."

Auch das Flugabbruchsystem der Rakete ist laut SpaceX verbessert und neu qualifiziert worden. Nicht zuletzt wurde die Startrampe modifiziert. Sie erhielt ein verstärktes Fundament sowie ein Wasser-Schallunterdrückungssystem.

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Nach eigenen Angaben hat SpaceX weitere Verbesserungen eingeführt, die nicht mit Problemen während des Erstflugs zusammenhingen. Beispielsweise sei ein Heißstufen-Trennsystem gebaut und getestet worden. Darin sollen die Triebwerke der Oberstufe vor der Stufentrennung zünden, um sie von der Hauptstufe wegzudrücken. Zudem wurde ein neues elektronisches Schubvektorkontrollsystem für die Super-Heavy-Triebwerke entwickelt, das das bisherige hydraulische System ersetzt. Es soll zuverlässiger und energieeffizienter sein.

Auch wenn bislang unklar ist, wann die FAA eine neue Starterlaubnis gibt, bereitet SpaceX das nächste Starship auf seinen Flug vor. Booster 9 absolvierte am 25. August einen Static-Fire-Test auf der Startrampe. Am 5. September wurde die Oberstufe Ship 25 auf Booster 9 montiert.

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