Airbus stellt Modul für künftige Raumstation vor
Auf drei Decks könnten bis zu acht Astronauten leben und arbeiten. Mithilfe einer Zentrifuge sollen sogar Schwerkraftbedingungen erzeugt werden.
Die Internationale Raumstation ISS ist seit mehr als 20 Jahren dauerhaft bemannt, noch bis 2028 soll sie betrieben werden. Was kommt danach? In den USA gibt es bereits Pläne für kommerzielle Raumstationen im niedriegen Erdorbit als Nachfolger der von NASA, Roskosmos, ESA sowie kanadischer und japanischer Raumfahrtagentur betriebenen ISS.
Airbus Defence and Space hat Anfang des Jahres angekündigt, gemeinsam mit dem US-Raumfahrtunternehmen Voyager Space an der Entwicklung der von der NASA co-finanzierten, privaten Raumstation Starlab mitzuarbeiten. Der europäische Konzern will "technische Unterstützung und Fachwissen bereitstellen", wie es in einer Pressemitteilung heißt. Starlab soll frühestens 2028 in einen niedrigen Erdorbit gebracht werden.
Hier ist LOOP gekoppelt mit einem aufblasbaren Modul von Spartan Space, angedockt ist ein Orion-Raumschiff.
Nun hat Airbus auf dem Space Symposium in Colorado Springs einen Entwurf für ein Mehrzweck-Orbitalmodul namens LOOP veröffentlicht, das Teil einer künftigen Raumstation oder einer anderen kommerziellen oder institutionellen Raumfahrtinfrastruktur sein könnte.
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Komfort im All
Das Modul ist nach Angaben von Airbus rekonfigurierbar und besteht in der ursprünglichen Konfiguration aus drei Decks: eines zum Wohnen, eines zum Forschen und eines mit einer Zentrifuge, die für die Bewohner ein Gefühl von Schwerkraft erzeugen soll. Das könnte die Belastungen der Schwerelosigkeit für den menschlichen Körper reduzieren, so Airbus. Verbunden sind die Decks über den sogenannten "Tunnel" in der Mitte des Moduls, der von einer Art Treibhaus mit Pflanzen umgeben ist. Künftige Betreiber könnten die Decks jedoch individuell gestalten lassen.
Das Wissenschaftsdeck des LOOP-Moduls.
LOOP ist mit einem Durchmesser und einer Höhe von jeweils rund acht Metern recht großzügig geplant und soll vier bis acht Astronauten aufnehmen können. Das Modul sei kompatibel mit allen heutigen und künftigen bemannten Raumschiffen und Frachtern. Mehrere Module könnten auch zu einer Raumstation gekoppelt werden.
Mit acht Metern Durchmesser könnte LOOP nur vom Starship ins All gebracht werden.
Ins All gebracht werden soll LOOP an einem Stück, mit der "kommenden Generation von Superschwerlastraketen", wie Airbus auf einer eigenen Themenseite zu Loop schreibt. Damit dürfte das Starship von SpaceX gemeint sein. Die Riesenrakete sollte am Montag zum Erstflug abheben, der wurde jedoch wegen eines technischen Problems auf Donnerstag verschoben.
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