Russlands große Kampfdrohne, die Suchoi S-70 "Ochotnik", könnte in Zukunft auch die Rolle eines Abfangjägers übernehmen. Im Rahmen ihrer Flugerprobung startete die "Ochotnik" erstmals zu einer Reihe von Testflügen mit Luft-Luft-Raketen im Gepäck.
Über dem Truppenübungsgelände Aschuluk in der russischen Region Astrachan war dieser Tage mehrfach ein ungleiches Duo in der Luft zu sehen: Beobachter am Boden entdeckten beim Blick in den Himmel die Silhouette des neuen Top-Fighters Su-57 und eines etwas kleineren Nurflüglers. Bei diesem handelte es sich um die neue russische Stealth-Drohne "Ochotnik", die im August 2019 erstmals flog und bereits im Herbst vergangenen Jahres als "loyal wingman" im Verbund mit der Su-57 zu sehen war.
Die Suchoi S-70 "Ochotnik" besitzt nach offiziellen Angaben eine Spannweite von 19 Metern, ist 14 Meter lang und beim Start rund 20 Tonnen schwer.
Raketen mit aktivem Suchkopf
Die jüngsten Tests, ausgehend vom Flugplatz des staatlichen Flugforschungszentrums "Waleri Tschkalow" am Nordrand von Achtubinsk, sollten die Kampfdrohne laut Informationen der Nachrichtenagentur RIA Novosti mit einer ihrer künftigen Rollen vertraut machen. Zum ersten Mal, so heißt es, sei die "Ochotnik" mit Luft-Luft-Raketen bestückt gewesen – ohne Sprengkopf und Antrieb zwar, aber mit voll funktionsfähiger Elektronik: RIA Novosti zitiert einen Insider, wonach die Drohne Dummy-Raketen mit aktiven Infrarot- und Radarzielsuchköpfen mitgeführt habe.
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"Ochotnik" und Su-57 als Interceptor
Damit tritt die Erprobung der "Ochtotnik" augenscheinlich in eine neue Phase. Bisherige Testflüge hatten sich lediglich auf allgemeine Funktionen und das Flugverhalten der Drohne konzentriert, nun geht es offenbar konkret um ein mögliches Einsatzszenario. Dieses sieht laut RIA Novosti vor, "Ochotnik" und Su-57 als Verbund für die Abfangjagd einzusetzen: Angeführt von der Su-57, soll die Drohne entfernte feindliche Luftziele aufspüren und mit Luft-Luft-Raketen das Feuer auf selbige eröffnen. Die Entscheidung zum Raketeneinsatz obliegt dabei jedoch dem Su-57-Piloten. Der Insider erklärte, dass die nun absolvierten Flüge "es ermöglichen werden, die Kopplung der Avionik der Drohne mit Raketenleitsystemen und dem führenden Su-57-Flugzeug zu bewerten."
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