Nach dem Verschwinden von Flug MH370 am 8. März 2014 erarbeitete die internationale Zivilluftfahrtorganisation ICAO Empfehlungen, damit Flugzeuge, die ihren Kurs verlassen, zuverläsig geortet werden können. Kern des so genannten Global Aeronautical Distress Safety System (GADSS) ist die Anforderung, dass Flugzeuge unter normalen Bedingungen ihre Position mindestens alle 15 Minuten an das Operationszentrum der Airline schicken. In Notfällen soll sich das Flugzeug sogar jede Minute melden. Die ICAO-Empfehlung, die im März 2016 vorgestellt wurde, soll ab 2021 in Kraft treten.
Qatar Airways hat sich bereits jetzt für ein entsprechendes System entschieden, das teilte die Airline vergangene Woche mit. GlobalBeacon von Aireon und FlightAware basiert auf dem in Flugzeugen installierten ADS-B (Automatic Dependent Surveillance-Broadcast). Anstelle der üblichen Funkempfänger am Boden nutzt das System allerdings Empfänger der Iridium-NEXT-Satelliten. Das ermögliche eine globale, minutengenaue Überwachung des ADS-B-Signals, das Flugzeuge senden. GlobalBeacon kombiniert Tracking-Informationen der US-Plattform FlightAware, darunter Start, Ziel, geplante Route, Position und geschätzte Ankunftszeit mit Daten von Aireons ADS-B-Überwachungssystem, das 2018 in Betrieb gehen soll.
Nach Angaben von Qatar wird GlobalBeacon in das ICAO-konforme TOPS-Flugüberwachungssystem integriert und durch minütliche Updates das Flottenmanagement verbessern. TOPS (Total Operations System) greift auf verschiedene Daten zum Flugbetrieb zu und gibt dem Betreiber Hinweise auf potentielle Probleme und Lösungsoptionen.
Ab 2018 :Qatar führt globale Flugzeug-Ortung ein
Als erste Fluggesellschaft will Qatar Airways das GlobalBeacon-System einsetzen. Mit der Technologie von Aireon und FlightAware sollen alle mit ADS-B ausgestatteten Flugzeuge in Echtzeit getrackt werden können.
Veröffentlicht am 05.10.2016

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