Bei einer Zeremonie im Amarillo Assembly Center feierte Bell Textron die Auslieferung und schloss damit das Program of Record für die neueste Version der traditionsreichen H-1-Plattform ab. Bereits 2018 hatte Bell die UH-1Y-Lieferung an das USMC mit 160 Flugzeugen abgeschlossen.
Bell stellt seit 1959 H-1-Hubschrauber für das US-Militär und Exportkunden her. Bisher waren es über 16000. Ursprünglich entwickelte Bell die H-1 für die US Army unter dem Namen "Huey". Im Jahr 1966 entwickelte Bell die AH-1 Cobra als ersten reinen Kampfhubschrauber. Im Jahr 1970 brachte dieBell UH-1N zweimotorige Fähigkeiten, und 1984 bot dieAH-1W dem US Marine Corps erweiterte Angriffsmöglichkeiten.
Die aktuelle Generation sind nun die AH-1Z Viper und der Transporthubschrauber UH-1Y Venom, die wesentlich mehr Zuladung und Reichweite ermöglichen. Sie haben 85 Prozent gemeinsame Teile, was den Marines laut Bell logistische Flexibilität und geringere Betriebskosten bietet. Die AH-1Z erreichte ihre erste Einsatzfähigkeit am 24. Februar 2011 und die UH-1Y im August 2008. Der erste kombinierte Viper/Venom-Einsatz mit einer Marine Expeditionary Unit fand Anfang 2009 statt.
Seit der ersten Auslieferung der AH-1Z und UH-1Y an die US-Marines hat die H-1-Mischflotte mehr als 450000 Flugstunden in einem breiten Spektrum von Militäreinsätzen absolviert. Allerdings wurden trotz weiter laufender Produktion bereits Hubschrauber in Davis-Monthan eingemottet. Laut dem Force Design 2030-Plan trennt sich das USMC im Rahmen einer umfassenderen Umstrukturierung von den AH-1Z- und UH-1Y Venom-Hubschraubern, die sich auf der Marine Corps Air Station (MCAS) Kaneohe Bay auf Hawaii befinden. Es sollen 27 AH-1Z und 26 UH-1Y langfristig eingelagert werden.
Die H-1-Produktionslinie ist nun nur noch für ausländische Kunden in Betrieb. Bell produziert weiterhin ein Dutzend AH-1Z Vipers für das Königreich Bahrain (bisher etwa zur Hälfte erledigt) und wird im Jahr 2023 acht UH-1Ys und vier AH-1Zs für die Tschechische Republik herstellen.