Liebherr liefere das Klapp-Antriebssystem, sowie die Verriegelung für den Rastbolzen und für die Zusatzsicherung, teilte Liebherr am Dienstag mit. Alle drei Komponenten würden von Liebherr-Aerospace Lindenberg GmbH, dem globalen Kompetenzzentrum des Unternehmens für Flugsteuerung und Fahrwerke, entwickelt, hergestellt und gewartet. Mit dem neuen Vertrag bauten Liebherr und Boeing ihre jahrzehntelange Zusammenarbeit weiter aus.
„Dieser Auftrag für Liebherr-Aerospace steht auch für das gemeinsame Engagement von Boeing und der deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie für Qualität und Innovation und ist ein weiterer Meilenstein in der langjährigen Zusammenarbeit mit unserem Zuliefernetzwerk in Deutschland“, sagte Matthew Ganz, President Boeing Deutschland und Nordeuropa. „Deutsche Zulieferer tragen maßgeblich zu unseren Flugzeugprogrammen bei”, so Ganz, der auch die europäische Technologiestrategie des Unternehmens verantwortet.
Liebherr-Aerospace wird auf der Basis seiner Erfahrung mit Hochauftriebssystemen, Getrieben, Antriebswellen und Hydraulikantrieben, ein kompaktes, extrem zuverlässiges und leistungsstarkes Klapp-Antriebssystem entwickeln. Dieses System wird mithilfe eines Motors und Drehantriebs die Flügelspitzen nach der Landung hochklappen, wodurch sich die Spannweite des neuen Großraumflugzeugs um sieben Meter (3,5 Meter auf jeder Seite) von 71,8 Meter auf 64,8 Meter verringert. Bei der Entwicklung der Stellantriebe kann sich Liebherr-Aerospace auf fundiertes Know-how im Bereich Flugsteuerungssysteme stützen.
„Liebherr-Aerospace ist stolz darauf, das Klapp-Antriebssystem, die Verriegelung für den Rastbolzen und für die Zusatzsicherung für das Klappsystem der Flügelspitzen der Boeing 777X an Boeing zu liefern“, sagte Heiko Lütjens, Managing Director und Chief Technology Officer von Liebherr-Aerospace. „Dieser Auftrag ist ein historischer Meilenstein in der Zusammenarbeit unseres Unternehmens mit Boeing.“
Die extrem große Spannweite ist ein entscheidendes Merkmal der Boeing 777X und würde normalerweise die Nutzung derselben Gates am Flughafen, die das aktuelle Boeing 777 Modell verwendet, nicht ermöglichen. Dank der besonderen Flügelspitzen, die nach der Landung hochgeklappt werden können, wird die 777X jedoch weiterhin derselben Flügelspannweitenkategorie angehören wie die aktuelle 777. Zum Start werden die Flügelspitzen wieder in die horizontale Position ausgeklappt und der Vorteil einer größeren Spannweite mit der damit einhergehenden höheren Kraftstoffeffizienz kommt zum Tragen.



